Schwarzen Wölfen auf der Fährte

Das Vorkommen schwarzer Wölfe in Nordamerika steht wahrscheinlich in direktem Zusammenhang mit Ausbrüchen von Staupe

Graue und schwarze Wölfe umkreisen ein Bison im Yellowstone Nationalpark. (Symbolbild: David Mark)
Graue und schwarze Wölfe umkreisen ein Bison im Yellowstone Nationalpark. (Symbolbild: David Mark)

Anders als dies in Europa der Fall ist, gibt es in Nordamerika viele Wölfe (Canis lupus), die ein schwarzes, anstatt des gräulichen Fells tragen, das dem Grauwolf seinen Namen gab. Die Verteilung der Fellfarben variiert dabei je nach Population.

Bei der Entschlüsselung der Genetik, die zu den unterschiedlichen Fellfärbungen führt, wiesen Forscher nach, dass schwarze Wölfe entweder homozygot oder heterozygot für ein Gen sind, das auch mit der Resistenz gegen das Hundestaupevirus (Canine Distemper Virus) zusammenhängt.

Bei der Analyse von Daten aus ganz Nordamerika, insbesondere aber von Populationen aus dem Yellowstone-Nationalpark, fanden dann Sarah Cubaynes und ihre internationalen Kollegen in einer Studie, die unlängst im Wissenschaftsmagazin Science veröffentlicht wurde, heraus, dass sich die schwarze Fellfarbe durch Heterozygotenvorteil und die Partnerwahlpräferenz für schwarze Wölfe in Gebieten durchsetzt, in denen das Hundestaupevirus (CDP) grassiert.

Anders ausgedrückt hat das Gen, das dazu führt, dass Wölfe ein schwarzes Fell tragen, signifikanten Einfluss darauf, ob der Wolf eine Infektion mit dem Staupevirus überlebt oder nicht.

Graue Wölfe dominieren dagegen immer, wenn CDP nicht vorhanden ist, da schwarze Wölfe dann bei der Partnerwahl seltener berücksichtigt werden.

Quelle: Science, Band 378, Ausgabe 6617, S. 300 – 303, 20. Oktober 2022, DOI: 10.1126/science.abi8745