Naturschutzprojekt prüft Wirksamkeit von Zaundurchlässen für den Wolf

In Sachsen soll im Rahmen eines wissenschaftlichen Projektes beobachtet werden, ob die Querungen von ASP-Zäunen tatsächlich nur von Wölfen genutzt werden und Schwarzwild weiterhin abhalten

Ein Wolf (Symbolbild: jggrz)
Ein Wolf (Symbolbild: jggrz)

Die ASP-Bekämpfung steht zum Teil im Zielkonflikt mit Aspekten des Naturschutzes. Dies wurde zuletzt auch beim Hochwasser im Nationalpark Unteres Odertal (Uckermark) deutlich. Vor dem Hintergrund mehrerer an den ASP-Schutzzäunen verendeter Rehe hatte eine Tierschutzorganisation die Zäunungen im Hochwassergebiet beklagt.

Um hier einen weitestmöglichen Interessenausgleich zu schaffen, läuft in Sachsen aktuell ein Projekt im Hinblick auf den besonderen Schutzstatus des Wolfs. Im Rahmen des Projekts soll die Wirkung von ASP-Zäunungen und die Schaffung von Querungshilfen bzw. Zaundurchlässen für den Wolf untersucht werden. Deshalb werden seit Ende März die ASP-Zäunungen in der Königsbrücker Heide mit fünf Wolfsquerungen versehen, die mit Wildkameras überwacht werden. Beobachtet und wissenschaftlich begleitet wird, ob die Querungen tatsächlich nur von Wölfen genutzt werden und Schwarzwild weiterhin abhalten.

Das Projekt wurde gemeinsam zwischen dem für Tierseuchenbekämpfung zuständigen Sozialministerium und dem für Naturschutz zuständigen Umwelt- und Landwirtschaftsministerium erarbeitet. Das Projekt ist auf maximal 6 Monate befristet. Die Ergebnisse sollen in die künftige Projektierung der Zäunungen einfließen.

Quelle: Sächsischen Staatsministeriums für Soziales und Gesellschaftlichen Zusammenhalt