MLUK von jeglichem Sach- und Fachverstand verlassen

Entwurfsfassung eines möglichen Jagdgesetzes kursiert durch Brandenburg. Ministerium ignoriert Vorschlag von Landnutzerverbänden. LJVB stellt Forderung an Landwirtschaftsminister.

Dunkle Wolken haben sich über dem Verhältnis zwischen Landesjagdverband und Landwirtschaftsministerium in Brandenburg gebildet (Symbolbild: FelixMittermeier)
Dunkle Wolken haben sich über dem Verhältnis zwischen Landesjagdverband und Landwirtschaftsministerium in Brandenburg gebildet (Symbolbild: FelixMittermeier)

Seit vergangenem Donnerstag kursiert eine Entwurfsfassung des Brandenburger Landesjagdgesetzes in den sozialen Medien. In diesem vom Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) erarbeiteten Entwurf sucht man jeglichen Sach- und Fachverstand vergebens.

„Der veröffentlichte Entwurf ist einer obersten Landesbehörde in keiner Art und Weise würdig“

, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB).

Laut Aussage des federführenden Leiters der Obersten Jagd- und Forstbehörde, Dr. Carsten Leßner, handelt es sich bei diesem Entwurf nicht um die finale Fassung. Es lässt sich dennoch erahnen, in welche Richtung es gehen soll.

„Das MLUK plant einen Frontalangriff auf die Jagdgenossenschaften und einen systematischen Feldzug gegen das Schalenwild. Untermauert wird das Vorhaben mit unhaltbaren sowie fachlichen Falschaussagen und glänzt durch Unwissenschaftlichkeit“

, sagt Dr. Wellershoff.

Bereits im November 2020 hat das Forum Natur Brandenburg (FNB), welches über 200.000 Mitglieder vertritt und über eine Million Hektar Kulturlandschaft bewirtschaftet, einen umfassenden Vorschlag zur Novelle des Landesjagdgesetzes vorgestellt. „Der Entwurf des FNB vereint die Meinung und Forderung aller Landnutzerverbände, die von der Novellierung betroffen sind. Das MLUK hat das gemeinsame Papier der Landnutzer komplett ignoriert“, betont Dr. Wellershoff.

Der LJVB fordert den zuständigen Landwirtschaftsminister Herrn Axel Vogel (Bündnis 90/ Die Grünen) auf, diesen Entwurf vollständig sowie fakten- und wissenschaftsbasiert, von Fachleuten, überarbeiten zu lassen. Die Oberste Jagdbehörde des Landes hat wiederholt unter Beweis gestellt, dass sie dazu nicht in der Lage ist. Persönliche Meinungen sowie die von Minderheiten werden als Gradmesser für Entscheidungen herangezogen. „Wird diese Entwurfsfassung vom MLUK präsentiert, werden wir alle Kräfte des ländlichen Raums sowie juristischen Mittel mobilisieren, um dagegen vorzugehen“, sagt Dr. Wellershoff.

Quelle: Landesjagdverband Brandenburg e.V., 10. Februar 2022, Michendorf