LIFE WILD WOLF

Neues Projekt zur Bewältigung von Situationen, in denen Wildtiere sich städtischen und stadtnahen Gebieten nähern

Ein Wolf mit einem Hasen im Fang. (Symbolbild: iStock/Thorsten Spoerlein)
Ein Wolf mit einem Hasen im Fang. (Symbolbild: iStock/Thorsten Spoerlein)

Die Präsenz von Wildtieren in der Nähe menschlicher Siedlungen ist ein zunehmendes Phänomen in vielen EU-Ländern und führt oft zu kritischen Situationen vermeintlicher oder tatsächlicher Gefahr. Nur wenige EU-Länder sind darauf vorbereitet, solche Situationen mit klaren und erprobten Protokollen anzugehen. Das Projekt LIFE WILD WOLF zielt darauf ab, solche Protokolle anhand einer möglichst großen Anzahl von Fällen zu entwickeln und zu testen.

Während der Projektlaufzeit wird sich FACE auf die Analyse und Bewältigung des Problems der Wolf-Hund-Interaktionen mit besonderem Fokus auf Wolfsangriffe auf Jagdhunde konzentrieren. Die Jagd auf Huftiere wird in vielen Ländern mit Jagdhunden durchgeführt, die einen hohen wirtschaftlichen, emotionalen und sozialen Wert haben. Berichte über von Wölfen getötete Jagdhunde nehmen in Europa zu, und Jäger werden in das Projekt einbezogen, um Instrumente zum Schutz ihrer Hunde zu implementieren. FACE wird auch die direkte Einbeziehung von Jägern aus den Projektgebieten erleichtern, in denen kein Jagdverband ein Begünstigter des Projekts ist, und die Entwicklung bewährter Verfahren fördern.

Logos der Projekte „Natura 2000“ und „Life“ (Quelle: FACE)
Logos der Projekte „Natura 2000“ und „Life“ (Quelle: FACE)

Hintergrund

LIFE WILD WOLF „Konkrete Maßnahmen zur Erhaltung der wilden Wölfe in anthropogenen Landschaften Europas“ ist ein internationales Projekt zum Erwerb und zur Verbesserung der technischen Kapazitäten zur angemessenen Bewältigung kritischer Situationen, die sich aus der Anwesenheit von Wildtieren in der Nähe des Menschen ergeben.

Das im Rahmen des EU-LIFE-Programms kofinanzierte Projekt verfügt über ein multidisziplinäres Team von 18 Partnern. Darunter sind 7 Universitäten oder Forschungseinrichtungen, nationale und lokale Verwaltungsbehörden und NGOs aus den Interessengebieten Umwelt und Jagd aus insgesamt 9 EU-Ländern. Das italienische Institut of Applied Ecology (IEA) fungiert dabei als Koordinator.

Ziel des Projekts ist es, eine solide technische Basis zu entwickeln und Betriebsprotokolle zu entwickeln, die auf Wirksamkeit und Effizienz getestet und bewertet werden. Das ultimative Ziel besteht darin, einen signifikanten Beitrag zur bestmöglichen Bewältigung kritischer Situationen zu leisten, in denen sich Wildtiere in städtischen und stadtnahen Gebieten dem Menschen nähern.

Das Projekt wird in ländlichen, städtischen und stadtnahen Gebieten von 8 EU-Ländern ( Kroatien, Deutschland, Griechenland, Italien, Portugal, Tschechien, Slowenien und Schweden) durchgeführt und umfasst sieben der neun europäischen Wolfspopulationen.

Das Projekt hat eine Laufzeit von fast 5 Jahren und ein Gesamtbudget von 7.028.148 € (EU-Beitrag: 5.265.454 €). 

Quelle: FACE