Freies Land für wilde Tiere!

Anlässlich des UN-Welttag des Artenschutzes (World Wildlife Day) am 3. März fordert Wildes Bayern e. V., die gesetzlichen Grenzen für das Rotwild in unserer Landschaft aufzulösen.

Drei Stücke Rotwild (Foto: Dieter Streitmaier)
Drei Stücke Rotwild (Foto: Dieter Streitmaier)

Der Welttag des Artenschutzes trägt heuer den Titel: „Renaturierung der Ökosysteme mit ihren Schlüsselarten“.

Das Rotwild als endemische Art unserer Heimat ist eine solche Schlüsselart, die vor allem für eine vielfältige Vogel- und Insektenwelt unerlässlich ist. Verschiedene Studien haben seine bedeutende Rolle für die Artenvielfalt im Wald und im Offenland nachgewiesen. Rotwild spielt auch eine Rolle für andere Schlüsselarten, deren Wiedereinführung in die Ökosysteme aktuell mit großem Aufwand betrieben wird, wie der Wolf.

Das Rotwild wird auf der Basis einer über 50 Jahre alten, nicht mehr zeitgemäßen Verordnung in oft viel zu kleine, nicht miteinander vernetzte Gebiete verbannt. Mehr als 86 Prozent Bayerns sind für Rotwild „verboten“, und selbst in den ihm vermeintlich zustehenden Rotwildgebieten wird es teils scharf bejagt, um eine utopisch geringe Wilddichte zu erzielen, die ein artgerechtes Sozialverhalten verhindert. Wir sehen keinen gesunden Wildbestand gewährleistet, da regional bereits Inzuchtmerkmale auftreten. Und während vielerorts Fütterung das einzige Mittel ist, die Tiere vom Wandern in die natürlichen Wintereinstände abzuhalten und ohne Schäden über den Winter zu bringen, ist diese Maßnahme andererseits stark umstritten. Immer wieder werden regional Fütterungen oder Wintergatter aufgelöst – mit dramatischen Folgen für das Wild und auch für den Wald.

Angesichts der zunehmenden Bedeutung von Biodiversität, nach einer langen Phase des stetigen Verlustes an Arten- und genetischer Vielfalt, muss die Praxis der künstlichen Isolierung einer großen, raumgreifenden Wildtierart auf den Prüfstand gestellt werden.

Wildes Bayern wird in den kommenden Monaten gemeinsam mit anderen Naturfreunden eine Kampagne starten, die sich für einen natürlichen und ökologisch sinnvollen Umgang mit Rotwild einsetzt.

Quelle: Wildes Bayern e. V.