Erlegter Wisent hatte alte Schussverletzung

Aufgrund einer früheren Schussverletzung war der im Westerwald erlegte Wisentbulle in schlechtem körperlichen Zustand. Untersuchungsergebnis geht an Staatsanwaltschaft.

Ein Wisent. (Beispielbild: wiol5)
Ein Wisent. (Beispielbild: wiol5)

Am Abend des 21.06.2022 wurde der im Westerwald freilebende Wisent erschossen. Das Tier wurde liegend und in einem sehr schlechten Zustand in einem Waldstück bei Selters (Westerwaldkreis/RLP) angetroffen, so dass es aus Tierschutzgründen erlöst werden musste. Zum Zeitpunkt des Todes wog der Wisentbulle nur noch lediglich 297 Kilogramm.

Im Anschluss wurde der Kadaver zur Untersuchung und Obduktion ins Landesuntersuchungsamt nach Koblenz verbracht, wie es im Falle eines nicht natürlichen Todes einer streng geschützten Art üblich ist.

Dieser Bericht liegt nun vor und kann auf der Webseite der SGD Nord eingesehen werden: 

https://sgdnord.rlp.de/fileadmin/sgdnord/Naturschutz/20220708_Befund_Wisent.pdf

Laut Untersuchungsbericht hatte das Tier neben der tödlichen Schussverletzung vom 21.06.2022 bereits eine ältere Schussverletzung am Sprunggelenk, die aufgrund einer bakteriellen Entzündung mutmaßlich dazu geführt hat, dass das Tier weniger Nahrung zu sich nehmen konnte. Dies könnte laut Bericht den stark geschwächten und abgemagerten Zustand erklären, in dem das Tier aufgefunden wurde, und der als Begründung für die Tötung des Wisents im Polizeibericht aufgeführt wird. 

Da es sich bei dem Wisent um eine nach dem Naturschutzrecht streng geschützte Art handelt, die auch nach dem Jagdrecht eine ganzjährige Schonzeit genießt, leitet das Umweltministerium Rheinland-Pfalz den vorliegenden Untersuchungsbericht an die Staatsanwaltschaft Koblenz zur Prüfung möglicher strafrechtlich relevanter Fragestellungen weiter.

Quelle: Ministerium für Klimaschutz, Umwelt, Energie und Mobilität des Landes Rheinland-Pfalz