DJV fordert wildtierfreundlichen Ausbau von Solarenergie

Ein jetzt veröffentlichtes Positionspapier enthält Kriterien und Forderungen. Solarparks sollten vorrangig auf bereits versiegelten Flächen entstehen. Die Ansprüche wandernder Arten müssen besonders berücksichtigt werden.

DJV-Positionspapier enthält Forderungen und Kriterien für den wildtierfreundlichen Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen. (Quelle: Grell/DJV)
DJV-Positionspapier enthält Forderungen und Kriterien für den wildtierfreundlichen Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen. (Quelle: Grell/DJV)

Die Bundesregierung will Erneuerbaren Energien drastisch ausbauen. Allein die Leistung von Solarenergie soll bis 2030 verdreifacht werden – auf einer Fläche von bis zu 700 Quadratkilometern. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bekennt sich zur Energiewende, fordert allerdings einen wildtierfreundlichen Ausbau regenerativer Energien. Der Dachverband der Jäger hat jetzt ein Positionspapier veröffentlicht, das zentrale Forderungen und Kriterien für den Bau von Photovoltaik-Freiflächenanlagen (PV-FFA) enthält.

Für die Naturverträglichkeit spielt die Standortwahl eine entscheidende Rolle. Anlagen sollten vorrangig auf bereits versiegelten oder vorbelasteten Flächen entstehen – darunter Gebäudedächer, Parkplätze, Flächen entlang von Autobahnen oder Schienenwegen. Auch der Anlagenbau auf Konversionsflächen oder intensiv genutzten Ackerflächen minimiert negative Auswirkungen auf Landschaft und Tierwelt. Schutzgebiete des Naturschutzrechts müssen laut DJV tabu bleiben.

Im Positionspapier fordert der DJV, die Belange wandernder Arten mit großem Raumanspruch zu berücksichtigen. Wildtierwege und Fernwechsel müssen auf einer Breite von mindestens 300 Metern frei von PV-FFA bleiben. Große Solarparks sollten mindestens alle 500 Meter von etwa 50 bis 60 Meter breiten Querungskorridoren mit Gehölzbestand durchzogen werden.

Fachlich sinnvoll geplant und umgesetzt, können Solarparks mit den Interessen des Naturschutzes in Einklang gebracht werden. Sie können auf vielen Standorten sogar eine ökologische Aufwertung und mehr Artenvielfalt in der Kulturlandschaft bewirken. Hierzu enthält das Positionspapier eine ganze Reihe von Hinweisen.

Neu errichtete PV-FFA müssen eine ordnungsgemäße Bejagung von Jagdrevieren weiterhin ermöglichen. Eine erhebliche Minderung des Jagdwertes und die erschwerte Bejagbarkeit der Flächen müssen angemessen ausgeglichen werden.

Das DJV-Positionspapier zum Ausbau der Solarenergie gibt es hier.

Quelle: Deutscher Jagdverband (DJV), 4. Juli 2022, Berlin