Bruthilfe für den Schwarzstorch

Niedersächsische Landesforsten bauen Nisthilfen für den Schwarzstorch tief im Wald

Joachim Neumann bestückt das Nest mit Ästen (Foto: Niedersächsische Landesforsten)
Joachim Neumann bestückt das Nest mit Ästen (Foto: Niedersächsische Landesforsten)

Von Alexander Ahrenhold, Forstamt Oldendorf

Der Schwarzstorch ist stark gefährdet, weshalb die Niedersächsischen Landesforsten in Zusammenarbeit mit der Arbeitsgemeinschaft Schwarzstorch und der Vogelschutzwarte Nisthilfen in störungsfreien Zonen anlegen. In etwa 15 m Höhe haben die Naturschützer eine Holzplattform mit einem vorgefertigten Nest gebaut. Die Plattform wird mit einer Kamera überwacht, sodass die Aktivitäten am künstlichen Nest störungsfrei beobachtet werden können.

Ein Schwarzstorch (Symbolbild: miniformat65)
Ein Schwarzstorch (Symbolbild: miniformat65)

Neben den Weißstörchen, sind die deutlich selteneren Schwarzstörche zurück aus ihren Winterquartieren und suchen nach Nestern, um dort zu brüten.

„Das neue Nest wird wahrscheinlich frühestens im nächsten Jahr als Brutplatz in Betracht kommen, denn die meisten Störche sind fertig mit der Wahl des Brutplatzes. Dennoch werden die Störche die Plattform überfliegen und sie bemerken. Wenn alles gut läuft, wird das Nest bereits in diesem Jahr von den Schwarzstörchen unter die Lupe genommen. Da wir dort eine Kamera installieren werden, sehen wir alle Aktivitäten am Kunsthorst“, erklärt Naturschutzförster Heiko Brede.

Die Brutplattform besteht aus Holz und wird von einem erfahrenen Baumkletterer in einer Höhe von rund 15 m an einer alten Buche angebracht. Auf dem Grundgerüst baut der Experte anschließend ein Nest aus feineren Ästen und Moos: „Die Bruthilfe ist optimal ausgestattet und die Erfahrung der vergangenen Jahre zeigt, dass die Nester oft ohne Veränderungen angenommen werden“, führt Brede weiter aus.

Die Niedersächsischen Landesforsten arbeiten gemeinsam mit der Staatlichen Vogelschutzwarte an einem Projekt, bei dem Schwarzstorchhorste beobachtet werden. Grund dafür sind Brutabbrüche, die teilweise unerklärlich sind. Die Beobachtung über Wildtierkameras bietet viele Vorteile. Bisher wurden die Horste durch die Schwarzstorchbetreuer nur jeweils einmal zum Brutbeginn und zur Dokumentation des Bruterfolges aufgesucht. So werden die scheuen Waldvögel in der Brutzeit nicht gestört. Bei Brutabbrüchen konnte später nur über die Gründe spekuliert werden. Mit den Wildtierkameras kann jetzt das Brutgeschehen zeitnah und störungsfrei beobachtet werden.

Störungen im Nestbereich während der Brutsaison haben in der Regel zur Folge, dass der Schwarzstorch die Brut abbricht. Weitere Gründe können extreme Witterungsbedingungen oder Druck durch Fressfeinde sein.

Quelle: Niedersächsische Landesforsten