Aufruf zur Teilnahme an Forschungsstudie zu CWD

Der LJV Sachsen-Anhalt bittet noch einmal um Mithilfe bei der Probensammlung für die Studie des FLI zur Chronischen Auszehrungskrankheit.

Der LJV Sachsen-Anhalt bittet noch einmal um Mithilfe bei der Probensammlung für die Studie des FLI zur Chronischen Auszehrungskrankheit.
Ein Hirsch (Symbolbild: Herbert Aust)

Wie bereits im April schon einmal berichtet, forscht das Friedrich-Loeffler-Institut (FLI) derzeit an der Empfänglichkeit der heimischen Hirscharten für die Chronic Wasting Disease (CWD). Diese Krankheit ist ursprünglich aus Nordamerika bekannt und betrifft dort zahlreiche Hirscharten. 2016 wurde sie erstmals auch in Europa (Norwegen) in einer Rentierherde nachgewiesen. Die Krankheit ist hochansteckend und wird über Ausscheidungen (unter anderem Speichel, Urin, Kot und Blut) übertragen. Der Erreger kann, nachdem er in die Umwelt eingetragen wurde, über Jahrzehnte hinweg infektiös bleiben. Voraussetzung für eine Infektion ist neben Kontakt mit dem Erreger auch die genetische Empfänglichkeit. Diese ist abhängig vom Aufbau des Prion Protein Gens. Die infektiöse Erkrankung betrifft das zentrale Nervensystem. Sie weist eine zum Teil über Jahre andauernde Inkubationszeit auf und endet tödlich. In Amerika führte sie in einigen Gebieten zu merkbaren Bestandseinbrüchen verschiedener Hirscharten.

Aufgrund der hohen Infektiosität und Tödlichkeit der Krankheit ist es wichtig zu erforschen, inwieweit unsere heimischen Arten für eine Ansteckung genetisch empfänglich sind und wie weit die Krankheit gegebenenfalls bereits in unseren Beständen verbreitet ist. Dabei wird der Fokus vor allem auf Rot-, Reh- und Sikawild gelegt. Damwild scheint in Amerika eine natürliche Resistenz gegen die Krankheit zu besitzen und steht daher nicht im Fokus der Untersuchung.

Ihre Mitarbeit ist gefragt!

Damit die Studie zu repräsentativen Ergebnissen kommen kann, ist es wichtig, dass der Probenumfang so hoch wie möglich ist. Um einen Beitrag an der Studie zu leisten, ist es lediglich notwendig, eine geringe Menge an Gewebe von erlegtem Rot-, Reh- oder Sikawild zu entnehmen. Probegefäße werden nach Anfrage auch vom Institut zur Verfügung gestellt.

Im Anschluss finden Sie ein Dokument mit genauen Hinweisen zur Probenahme, zu den benötigten Daten sowie zum weiteren Umgang mit den Proben. Weiterhin finden Sie ein Dokument mit weiterführenden Informationen zur Krankheit und zur Studie sowie die Kontaktdaten von Ansprechpartnern für etwaige Rückfragen.

Der LJV bittet Sie um eine rege Teilnahme, um mit dem erfolgreichen Abschluss dieser Studie den wissenschaftlichen Kenntnisstand zu unseren heimischen Wildarten zu erweitern und Schlüsse für zukünftige Handlungen ziehen zu können.

PROJEKTSTUDIE_BEKÄMPFUNG_CWD_IN_EUROPA

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FLI_LEITFADEN_PROBEN_CWD

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Quelle: Landejagdverband Sachsen-Anhalt e.V.