Am 2. Februar ist Welttag der Feuchtgebiete

Künstliche Entwässerung und zu wenig Regen sind die Hauptprobleme für Auen, Sümpfe oder Moore

Eine Moorlandschaft. (Symbolbild: Rudy and Peter Skitterians)
Eine Moorlandschaft. (Symbolbild: Rudy and Peter Skitterians)

Der 2. Februar ist der internationale Tag der Feuchtgebiete. Sümpfe, Auen, Feuchtwiesen und Moore sind wertvolle Lebensräume für eine Vielzahl von Tier- und Pflanzenarten. Vor allem Moore sind darüber hinaus wichtige Ressourcen für den Klimaschutz. Denn sie speichern Kohlenstoff aus Pflanzenresten in ihren Torfkörpern und binden damit das Treibhausgas Kohlendioxid. Aber Moorböden können noch mehr: In trockenen Sommermonaten arbeiten sie wie eine natürliche Klimaanlage. Dann verdunstet das Wasser aus den Torfmoosen und kühlt die sie umgebenden aufgeheizten Landschaften. Wie riesige Schwämme können Moore zudem Wasser aufsaugen und sind damit wichtig für den Hochwasserschutz. Und nicht zuletzt sind sie Wildnisinseln für seltene Pflanzen- und Tierarten. Nur dort wachsen Sonnentau oder Schmalblättriges Wollgras. Moorfrosch, Schwarzstorch, Hochmoor-Mosaikjungfer und Hochmoor-Perlmuttfalter sind typische Bewohner von Moorlandschaften.

Doch diese Oasen der Artenvielfalt gehen weltweit zehnmal schneller verloren, als sie wachsen. Durch künstliche Entwässerung, Torfabbau und die Entwaldung für Land- und Forstwirtschaft werden jährlich 500.000 Hektar Moor zerstört. „Vor allem die bewusst herbeigeführte Entwässerung land- und forstwirtschaftlicher Flächen durch Drainagen oder künstliche Gräben sind neben fehlendem Regen die zwei Hauptprobleme für feuchte Lebensräume“, sagt Petra Riemann, Flächenmanagerin der Deutschen Wildtier Stiftung. Der Klimawandel schwächt Moore und andere Feuchtgebiete ebenfalls – die heißen Sommer und niederschlagsarmen Jahre lassen sie immer trockener werden.

Die Deutsche Wildtier Stiftung schützt und bewahrt Moore auf ihren Flächen. So erwarb sie Ende 2021 mit Mitteln des Bundes das 471 Hektar große Wildnisgebiet Aschhorner Moor bei Stade in Niedersachsen. „Gleichzeitig konnten wir ein vorzeitiges Ende des Torfabbaus zu Ende 2024 erreichen“, sagt Petra Riemann. Damit wird künftig weniger Kohlenstoff durch Torfabbau freigesetzt und es kann sich wieder eine moortypische Flora und Fauna ansiedeln. Die Stiftung leistet damit einen Beitrag zur Umsetzung des Zwei-Prozent-Wildnisziels der Bundesregierung. Dieses Jahr führen die Artenschützer eine Bestandsaufnahme der Libellen- und Froscharten durch – dies sind typische Arten von Feuchtlebensräumen, die unter anderen im Moor vorkommen.

In Mecklenburg-Vorpommern arbeitet die Stiftung daran, dem Niedermoor der Nationalen Naturerbefläche Hornshagen durch gezielte Maßnahmen wieder mehr Wasser zuzuführen, damit sich der Lebensraum für Schreiadler, Schwarzstorch, Moorfrosch und andere Bewohner feuchter Wälder möglichst bald wieder verbessert. „Unter anderem werden derzeit alte Stauwehre eines Grabens reaktiviert, sodass durch den Anstau die Bodenfeuchte im Moorwald wieder steigt“, erklärt Petra Riemann.

Mit dem Projekt „Erhalt einer Waldinsel für bedrohte Tiere“ unterstützt die Deutsche Postcode Lotterie die Ursachenforschung für den Wassermangel auf der Nationalen Naturerbefläche Hornshagen und fördert die Maßnahmen der Deutschen Wildtier Stiftung für die Wiedervernässung. Einen Gesamt-Überblick über alle Flächen und Feuchtgebiete sowie die Schutzmaßnahmen der Deutschen Wildtier Stiftung finden Sie hier: https://www.deutschewildtierstiftung.de/naturschutz/wildtierland-nationales-naturerbe.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung