Aujeszky-Virus im Landkreis Landshut festgestellt

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Für Tierbesitzer im nördlichen Landkreis Landshut ist besondere Vorsicht geboten: Bei einem stichprobenartig ausgesuchten Wildschwein im Raum Rottenburg wurde das Aujeszky-Virus festgestellt. Für den Menschen besteht keine Gefahr – aber Haustiere wie Hunde und Katzen, aber auch Nutztiere wie Hausschweine und Kühe können sich mit dieser Krankheit infizieren.

Jagdhund stellt einen Wildschweinkeiler (Symbolbild: iStock/eAlisa)
Jagdhund stellt einen Wildschweinkeiler (Symbolbild: iStock/eAlisa)

Bei der Aujeszkyschen Krankheit, auch genannt Pseudowut, handelt es sich um eine Herpes-Erkrankung, die beim Kontakt mit Speichel, Blut oder rohem Schweinefleisch übertragen wird. Hauptwirte sind Wildschweine und Ratten, sie überleben diese Krankheit auch in der Regel.Das Virus hält sich in gepökeltem Fleisch bis zu 20 Tage und überlebt auch in Urin, Mist und Boden für einige Zeit. Damit kann der Erreger nicht nur bei direktem Kontakt mit infizierten Wild- bzw. Hausschweinen, sondern auch über Gegenstände und aus infizierten Tieren hergestellten Lebensmitteln übertragen werden.Wie bei allen Herpeserkrankungen trägt das Tier nach einer überstandenen Infektion den Erreger lebenslang latent in sich, der unter bestimmten Voraussetzungen (u. a. Stress oder Störungen der Abwehrkräfte) ausbrechen und infektiös werden kann. Bei Hunden äußert sich die Krankheit in auffälligem und aggressivem Verhalten bzw. Orientierungslosigkeit der Tiere, Bewegungsstörungen, Speichelfluss und meistens extremen Juckreiz bis zur Selbstverstümmelung.Deshalb empfiehlt das Veterinäramt Landshut unbedingt, folgende Hinweise zu beachten:

  • Führen Sie Hunde im Wald oder in Waldnähe an der Leine;
  • Benutzen Sie ausschließlich die befestigten Wege;
  • Vermeiden Sie Kontakt zu lebenden Wildschweinen als auch deren Kadavern;
  • Lassen Sie die Hunde in keinem Fall in die Nähe von Luderplätzen und Wildtiersammelstellen;
  • Jäger sollten den Schwarzwild-Aufbruch, weder am Hof noch auf den Luderplätzen, offen liegen lassen, da sich auch ihre Jagdhunde anstecken können;
  • Verfüttern Sie kein rohes (Wild-) Schweinefleisch oder Innereien an Ihre Tiere;
  • Landwirte sollen ihre Biosicherheitsmaßnahmen dringend einhalten und laufend überprüfen.

Hunde, Katzen und weitere Haustiere können sich zwar untereinander in der Regel nicht anstecken, die Krankheit verläuft aber meistens tödlich für sie. Es gibt auch keinen Impfstoff gegen die Pseudowut.

Quelle: Carina Weinzierl, Pressesprecherin Landkreis Landshut