Warum hassen Krähen?

Teil 1: Ursprung und Zweck des Hassens von Krähenvögeln

Eine Krähe hasst gegen einen Roten Milan (Beispielbild: Andreas Hoja)
Eine Krähe hasst gegen einen Roten Milan (Beispielbild: Andreas Hoja)

Von Burkhard Stöcker, Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern

Unter Hassen verstehen wir das Aggressionsverhalten eines Beutetieres gegenüber einem potenziellen Räuber. Wir kennen es sowohl von Wirbellosen als auch von Wirbeltieren es ist jedoch am auffälligsten bei Säugetieren und Vögeln. Hier kann das Hassen verschiedenste Formen annehmen, von Alarmrufen über den Angriffsflug bis hin zum Schnabelhacken, Bekoten des Beutegreifers oder sogar dem Bewerfen mit Zweigen oder kleinen Holzstückchen. 

Über Ursprung und Zweck des Hassens herrscht immer noch keine abschließende Klarheit. Es gibt allerdings ein paar Erklärungsansätze:

  1. das Hassen ist fast immer mit speziellen Lautäußerungen verbunden die als Alarmrufe zu werten sind. Eine Warnung von Artgenossen oder anderen potenziellen Beutetieren des Räubers könnte hier die Ursache sein.
  2. Die Gruppe hassender Tiere könnte das Risiko einer Bejagung von sich oder anderen Beutetieren durch das erfolgreiche Vertreiben oder Abschrecken des Räubers verringern.
  3. Hassen kann auch dazu führen, dass die Aufmerksamkeit des Räubers von gefährdeten Jungtieren oder Nachkommen abgelenkt wird – hier ist das Hassen dann mit dem sogenannten Verleiten vergleichbar.

Ohne Ausnahme hassen alle heimischen Krähenvögel – die einzelnen Arten unterscheiden sich jedoch deutlich in Form und Ausmaß des Hassens. Darüber erfahren Sie morgen, im zweiten Teil dieses Beitrages, mehr.

Logo der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern
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Ein Beitrag von Burkhard Stöcker, von unserem Premiumpartner, der Stiftung Wald und Wild in Mecklenburg-Vorpommern.