Zwei neue Wölfe in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen

LANUV bestätigt Wolfsnachweise in den Kreisen Minden-Lübbecke und Borken

Ein Wolf. (Symbolbild: Alfred Grupstra auf Pixabay)
Ein Wolf. (Symbolbild: Alfred Grupstra auf Pixabay)

Das Landesamt für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW (LANUV) hat die Anwesenheit von zwei neuen Wolfsindividuen in den Kreisen Minden-Lübbecke und Borken offiziell bestätigt. Diese Erkenntnisse basieren auf genetischen Analysen, die vom Senckenberg Forschungsinstitut in Gelnhausen durchgeführt wurden.

Übergriffe auf Nutztiere führen zur Identifizierung

Am 25. Dezember 2023 kam es bei Hille, Kreis Minden-Lübbecke, zu einem Vorfall, bei dem vier Schafe durch einen Wolf geschädigt wurden. Der Täter, ein männlicher Wolf mit der Bezeichnung GW3827m, konnte zweifelsfrei identifiziert werden. Er stammt aus dem Rudel „Döberitzer Heide“ in Brandenburg. Ein weiterer Vorfall ereignete sich am 4. Januar 2024 bei Isselburg, Kreis Borken, wo ein Schaf getötet wurde. In diesem Fall wurde das genetische Material eines anderen männlichen Wolfs, GW2398m, nachgewiesen, der ursprünglich aus dem Rudel „Noord-Veluwe“ in den Niederlanden stammt.

Territoriale Ansprüche und Beweggründe

GW2398m hat sich als territorialer Rüde etabliert und besetzt gemeinsam mit der Wölfin GW2540f das Territorium „Midden-Veluwe“ südlich seines ursprünglichen Rudels. Die Beweggründe für seine weite Wanderung von seinem angestammten Territorium sind nicht abschließend zu bewerten. Eine Fotofalle fing am 1. Januar 2024 ebenfalls bei Isselburg ein Bild eines humpelnden Wolfes ein, bei dem es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit um GW2398m handelt. Dieser wurde bereits im Dezember 2021 bei einem Verkehrsunfall in den Niederlanden verletzt.

Aktueller Verbleib unbekannt

Über den aktuellen Aufenthaltsort der beiden nachgewiesenen Wolfsrüden ist derzeit nichts bekannt.