Fieberbrunn: Abschussverordnung für Risikowolf erlassen

Tiroler Landesregierung reagiert auf zunehmende Wolfssichtungen

Ein verschneiter Ort in den österreichischen Alpen. (Symbolbild: edinikolic auf Pixabay)
Ein verschneiter Ort in den österreichischen Alpen. (Symbolbild: edinikolic auf Pixabay)

Die Landesregierung des österreichischen Bundeslandes Tirol hat am gestrigen Mittwoch (21.02.2024) eine Abschussverordnung für einen Risikowolf erlassen, die um Mitternacht in Kraft getreten ist und für die Dauer von acht Wochen Bestand hat. Die lokale Jägerschaft wurde über diese Entwicklung bereits in Kenntnis gesetzt.

Verdächtige Wolfssichtungen und Rotwildriss in Siedlungsnähe

Die Entscheidung folgt auf den Fund eines Rotwildkadavers in der unmittelbaren Nähe eines Wohnhauses in Fieberbrunn am vergangenen Wochenende. Das Rissbild deutet stark auf einen Wolf hin. Zudem gab es im Gemeindegebiet von Fieberbrunn zwei dokumentierte Wolfssichtungen im Siedlungsgebiet. Diese Vorfälle erfüllen die gesetzlichen Voraussetzungen für den Abschuss eines Risikowolfs.

Hintergrund: Zunahme der Wolfspopulation in Tirol

Bereits im Januar dieses Jahres konnte in Söll und Kirchdorf anhand von Rotwildkadavern jeweils ein Wolf aus der italienischen Population nachgewiesen werden. Ob es sich bei den Sichtungen in Fieberbrunn um dasselbe Tier handelt, bleibt unklar. Im Jahr 2023 wurden in Tirol insgesamt mindestens 26 verschiedene Wölfe genetisch bestätigt – eine Steigerung von einem Drittel im Vergleich zum Vorjahr.

Aufruf an die Bevölkerung

Die Bevölkerung wird aufgefordert, jegliche Sichtungen oder Beobachtungen über das auf der Landeshomepage bereitgestellte Sichtungsformular zu melden. Diese Maßnahme dient der Sicherheit und soll eine fundierte Entscheidungsgrundlage für den Umgang mit der Wolfspopulation in der Region bieten.