Zeckenbisse: 30% Anstieg von FSME-Erkrankungen

Aktuell sind 178 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen – Im Jahr 2022 wurden insgesamt 546 FSME-Erkrankungen registriert

Zwei Zecken auf einer Blüte. (Symbolbild: Erik Karits)

In Deutschland besteht ein Risiko für eine FSME-Infektion (Frühsommer-Meningoenzephalitis) vor allem in Bayern und Baden-Württemberg, in Südhessen, im südöstlichen Thüringen, in Sachsen und seit 2022 auch im südöstlichen Brandenburg. Einzelne Risikogebiete befinden sich zudem in Mittelhessen, im Saarland, in Rheinland-Pfalz, in Niedersachsen und in Nordrhein-Westfalen.

Wie das Epidemiologische Bulletin 9/2023 des Robert Koch Instituts (RKI) ausführt, kommen nun drei neue Risikogebiete hinzu:

Alle grenzen an bekannte Risikogebiete. In Sachsen-Anhalt kommt ein zweites Risikogebiet, LK Anhalt-Bitterfeld, hinzu. In Bayern kommen die Risikogebiete LK Fürstenfeldbruck und SK München hinzu. Somit sind aktuell 178 Kreise als FSME-Risikogebiete ausgewiesen. Im Jahr 2022 wurden insgesamt 546 FSME-Erkrankungen übermittelt, die die Referenzdefinition des RKI erfüllten (Stand: 16.01.2023). Dies entspricht einer Zunahme von 30% gegenüber dem Wert im Vorjahr (421 FSME-Erkrankungen).

FSME-Risikogebiete in Deutschland, Stand: Januar 2023 (Quelle: RKI)
FSME-Risikogebiete in Deutschland, Stand: Januar 2023 (Quelle: RKI)

Impfen schützt

Die Mehrzahl (98%) der 2022 übermittelten FSME-Erkrankten war gar nicht oder unzureichend geimpft, d.h. die Grundimmunisierung war unvollständig oder Auffrischimpfungen fehlten. Ein hoher Anteil der auftretenden FSME-Erkrankungen könnte wahrscheinlich durch eine Steigerung der Impfquoten insbesondere in Risikogebieten mit hoher FSME-Inzidenz verhindert werden. Es sollte insbesondere in Kreisen mit hoher FSME-Krankheitslast verstärkt über den Nutzen einer FSME-Impfung aufgeklärt werden.

Epidemiologisches Bulletin 9/2023 (PDF, 5 MB, Datei ist nicht barrierefrei)