Wolfsjagd: Estland lässt bis zu 144 Wölfe schießen

Die Jagd zur Vorbeugung und Reduzierung von durch Wölfe verursachten Schäden dauert in Estland von November bis Ende Februar. Dabei können 144 Wölfe gejagt werden.

Wolfsspuren im Schnee. (Foto: Aimar Rakko)
Wolfsspuren im Schnee. (Foto: Aimar Rakko)

Estland, wohlgemerkt ein EU-Mitgliedsland, lässt in dieser Wolfsjagdsaison, die vom 1. November bis Ende Februar geht, ganze 144 Wölfe schießen. In der vergangenen Saison waren es noch 116 Tiere.

Leelo Kukk, stellvertretender Generaldirektor der Umweltbehörde für Wildtiere (Keskkonnaamet), meint dazu, dass es dem Wolf in Estland sehr gut gehe. Schätzungen zufolge gebe es derzeit 34 neue Würfe in den estnischen Wäldern: „Das vom Umweltamt genehmigte Jagdvolumen ist höher als im letzten Jahr, da die Anzahl der Wölfe den im Großraubtier-Managementplan vereinbarten Bereich überschreitet.“ Nach Angaben des Umweltamtes sind mit Stand Ende Oktober 34 Würfe mit Wolfsjungen sicher bekannt. Im Managementplan ist als Ziel vereinbart, die Existenz von 20–30 Würfen sicherzustellen und gleichzeitig eine Zunahme der durch die Raubtiere verursachten Schäden zu vermeiden. „In diesem Jahr zeigt sich, dass der Anstieg der Würfe über die im Plan vereinbarten Grenzwerte hinaus den Schaden deutlich erhöht hat“, erklärte Kukk.

„Der Wolf kehrt in viele europäische Länder zurück, wo er inzwischen ausgerottet wurde, und in den Nachbarländern Lettland und Litauen ist die Zahl in den letzten Jahren stetig gestiegen. Der estnische Wolf ist Teil der baltischen Population, daher wird in naher Zukunft ein Seminar mit Kollegen aus Lettland und Litauen stattfinden, dessen Ziel es ist, Informationen über die Organisation des Wolfsschutzes und der Wolfsjagd in den drei baltischen Ländern auszutauschen. um den günstigen Status dieser Wolfspopulation sicherzustellen“, erklärte Leelo Kukk weiter.

Bei der Ermittlung der Abschusszahlen stützte sich das Umweltamt auf den vom Umweltamt vorgelegten Wolfsjagdvorschlag und die vom Umweltamt erhobenen Daten über die durch Wölfe verursachten Schäden.

Die Freigabe kann aber auch noch während der Jagdzeit angepasst werden, sollten zusätzlich gewonnene Daten dies erfordern. Ziel ist es die Anzahl der Wölfe innerhalb der im Managementplan vereinbarten Grenzen zu halten, um zur Schadensminderung beizutragen.

Wolfsrisse nehmen zu

Im Jahr 2023 hat das Umweltamt bisher 301 Wolfsangriffe auf Nutz- und Haustiere registriert. In diesem Jahr ereigneten sich die meisten Wolfsangriffe im Landkreis Rapla, wo 51 registriert wurden, gefolgt von Harjumaa mit 49, Viljandimaa mit 40 und Pärnumaa mit 38 Angriffen. Wurden im vergangenen Jahr noch 748 Schafe von Wölfen getötet, sind es in diesem Jahr 1110 Schafe. Bis zum Beginn der Wolfsjagd wurden zusätzlich 257 Schafe verletzt.

Quelle: Keskkonnaamet