Wolfsangriff nahe Havelsee: Jagdhund in Potsdam-Mittelmark verletzt

Der Landesjagdverband Brandenburg fordert eine lückenlose Aufklärung, eine schnelle Entnahme des Wolfes und kündigt an eine DNA-Probe des Angreifers unabhängig analysieren zu lassen

Ein Wolf. Der die Zähne fletscht. (Symbolbild: iStock/dschaef)
Ein Wolf. Der die Zähne fletscht. (Symbolbild: iStock/dschaef)

Am vergangenen Sonntag (14.04.2024) wurde ein Rauhaardackel in der Gemeinde Havelsee, Potsdam-Mittelmark, von einem Wolf attackiert und dabei verletzt. Der Angriff fand in der Nähe des Dorfes, nur etwa 250 Meter entfernt, während der Mittagszeit statt.

Die Hundeführerin, die auch Jägerin ist, war gerade dabei, ihre Pferde auf einer Weide zu versorgen, als ihr Jagdhund am Rand der Weide von dem Wolf angegriffen wurde. Durch das schnelle und entschlossene Eingreifen der Hundeführerin konnte jedoch Schlimmeres verhindert werden. Der Hund wurde sofort tierärztlich versorgt und es wird erwartet, dass er keine langfristigen Schäden davontragen wird.

Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg (LJVB), äußerte sich besorgt über die zunehmende Gefahr durch Wölfe in der Region: „Dieser erneute Vorfall zeigt, dass es nur eine Frage der Zeit ist, bis noch schlimmeres passiert. Wir haben bereits jetzt 5 Nutztierrisse- oder Übergriffe am Tag, dazu unzählige Sichtungen, Zusammenstöße oder sonstige Angriffe. Die Politik ist aufgefordert, die Bevölkerung sowie dessen Haus- und Nutztiere vor derartigen Übergriffen zu schützen. Dafür müssen jetzt unbürokratische Lösungen gefunden werden.“ Der LJVB fordert jetzt eine lückenlose Aufklärung sowie die sofortige Entnahme des Wolfes. „Dieser Wolf hat es nun gelernt und wird bei nächster Gelegenheit nicht mehr zurückschrecken. Es muss schnell gehandelt werden. Bis dahin ist in diesem Bereich Vorsicht geboten“, ergänzt Dr. Wellershoff.

Der LJVB nimmt diesen Vorfall sehr ernst und kündigt an, eine unabhängige DNA-Analyse in Auftrag geben zu wollen, um die genaue Identität des Angreifers zu ermitteln. „In der Vergangenheit kamen vermehrt Zweifel über die Qualität der untersuchten DNA- Proben auf, die durch das Landesamt für Umwelt in Auftrag gegeben wurden. Dies wollen wir umgehen und eine unabhängige Institution miteinbeziehen“, sagt Dr. Wellershoff.

Aufgrund des schnellen Eingreifens konnte der Rauhaardackel zügig tierärztlich versorgt werden und wird voraussichtlich keine langfristigen Schäden davontragen. Die Wunden der Reißzähne des Wolfes sind zwar tief, konnten nach Aussage der Notversorgung jedoch gut behandelt werden.