Keine Klagen mehr wegen Hahnenkrähen, Hundebellen oder Güllegeruch

Frankreich: Neues Gesetz soll Landbewohner vor Anzeigen zugezogener Städter schützen

Huhn und Hahn sitzen auf einem Holzzaun. (Symbolbild: Pinuu auf Pixabay)
Huhn und Hahn sitzen auf einem Holzzaun. (Symbolbild: Pinuu auf Pixabay)

Ein neu verabschiedetes Gesetz soll in Frankreich die zunehmenden Konflikte zwischen Neuankömmlingen in ländlichen Gebieten und langjährigen Bewohnern entschärfen. Dieses Gesetz, das am Montag, den 8. April, endgültig angenommen wurde, zielt darauf ab, die charakteristischen ländlichen Aktivitäten wie Landwirtschaft und Viehzucht vor ungerechtfertigten Beschwerden zu schützen.

Schutz der ländlichen Kultur und Praktiken

In den letzten Jahren kam es immer häufiger zu Rechtsstreitigkeiten, bei denen Neuankömmlinge in ländlichen Gebieten, sogenannte Neo-Rurale, gegen ihre Nachbarn klagten. Grund für die Beschwerden waren häufig der Lärm von Traktoren, das Quaken von Fröschen oder der Geruch von Kuhställen. Das neue Gesetz stellt nun klar: Wer sich für das Leben auf dem Land entscheidet, muss auch die damit verbundenen Realitäten akzeptieren.

Von der Idee zur Gesetzeskraft

Die Notwendigkeit dieses Gesetzes ergab sich aus der wachsenden Zahl von Fällen, in denen landwirtschaftliche Aktivitäten durch die Klagen von meist zugezogenen Städtern bedroht waren. Ein Landwirt aus Oise beispielsweise wurde zu einer Zahlung von über 100.000 Euro verurteilt, nachdem sich Nachbarn über Lärm und Gerüche seiner Milchkühe beschwert hatten. Das neue Gesetz soll solche unverhältnismäßigen Rechtsstreitigkeiten verhindern.

Juristische Entlastung und gesunder Menschenverstand

Das Gesetz verhindert, dass Neuankömmlinge landwirtschaftliche Aktivitäten beeinträchtigen können, die bereits vor ihrer Ankunft bestanden. Auch können Landwirte, die notwendige Arbeiten zur Einhaltung von Vorschriften durchführen, ohne ihre Tätigkeit zu intensivieren, nicht mehr rechtlich belangt werden. Dies soll helfen, das ländliche Erbe zu bewahren und gleichzeitig die Gerichte zu entlasten, die durch solche oft als unbegründet angesehenen Fälle überlastet waren.

Eine neue Ära für das Landleben

Mit der Verabschiedung dieses Gesetzes setzt Frankreich ein starkes Zeichen für den Respekt und den Erhalt der ländlichen Lebensweise. Schade nur, dass ein friedliches und nachbarschaftliches Miteinander, dass eigentlich selbstverständlich sein sollte, erst mit einem Gesetz von oben aufoktroyiert werden muss, damit das Zusammenleben auf dem Lande funktioniert. So weit hat sich die Lücke zwischen Stadt und Land, nicht nur in Frankreich, leider schon aufgetan…