Wolf in Niedersachsen: Handeln statt forschen

Landvolk-Vizepräsident Ehlers sieht EU-Forschungsvorhaben „Life Wild Wolf“ kritisch: Lieber wirksame Herdenschutzzäune zum Wohl der Weidetiere fördern

Das Landvolk fordert eine umfängliche Förderung wirksamer Herdenschutzzäune. (Foto: Landvolk)
Das Landvolk fordert eine umfängliche Förderung wirksamer Herdenschutzzäune. (Foto: Landvolk)

Das neu initiierte und auf fünf Jahre angelegte Forschungsprojekt „LIFE Wild Wolf“ soll sich mit den Herausforderungen beschäftigen, die die Rückkehr des Wolfes nach Europa mit sich bringt. Schwerpunkt dabei soll die Frage sein, wie die Koexistenz von Mensch und Tier gerade in urbaner geprägten Räumen noch besser gelingen kann. Niedersachsen nimmt mit dem landeseigenen Wolfsbüro des Landesbetriebs für Wasserwirtschaft, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) an den Forschungen teil (wir berichteten).

Landvolk-Vizepräsident Jörn Ehlers sieht das Projekt kritisch: „Wir wissen genug über den Wolf, und wir wissen auch, dass der Bestand in Niedersachsen dringend begrenzt werden muss. Statt hierfür Forschungsgelder freizugeben, sollten lieber umfänglich wirksame Herdenschutzzäune und deren Folgekosten zum Wohl unserer Weidetiere gefördert werden.“

Handeln statt Forschen

Für Jörn Ehlers, der auch Sprecher des Aktionsbündnisses Aktives Wolfsmanagement ist, greift der Projektansatz zu kurz. „Das geht in die falsche Richtung. Es muss wenigstens auch mitdiskutiert werden, wie sich die Populationen besser steuern lassen.“ Der strenge Schutzstatus des Wolfs müsse fallen. „Handeln statt forschen“, lautet die Devise. Für Ehlers ist es wichtig, dass der Wolf durch Maßnahmen wie geregelte Entnahmen und Elektrozäune seine natürliche Scheu zurückgewinnt.

CDU-Landtagsfraktion fordert aktives Wolfsmanagement

Der Landvolk-Vizepräsident begrüßt einen Entschließungsantrag der CDU-Landtagsfraktion, der in dieser Woche im Plenum beraten werden soll. Die darin enthaltenen Forderungen unter anderem nach der Notwendigkeit eines aktiven, regional differenzierten und nicht nur auf die Entnahme einzelner Problemwölfe beschränkten Wolfsmanagements in Niedersachsen, nach besserem Monitoring zur Erfassung von Populationen und Nutztierrissen, nach einer Wolf-Obergrenze und nach verbessertem Küstenschutz, nach einer deutlich schnelleren und unbürokratischen Entschädigung betroffener Weidetierhalter, entsprechen den vielfach geäußerten Vorstellungen des Landvolks Niedersachsen im Umgang mit dem Thema Wolf.

Erstellt mit Materialien des Landvolk Niedersachsen.