Werden dunkeläugige Hunde von Menschen bevorzugt? Neue Studie untersucht Domestizierung als potenziellen Faktor für den Farbunterschied der Iris zwischen Hunden und Wölfen.
Eine aktuelle Studie veröffentlicht von Akitsugu Konno und Kollegen vom Institut für Tierforschung der japanischen Teikyo-Universität, die am 20. Dezember 2023 im Fachblatt „Royal Society Open Science“ veröffentlicht wurde, untersucht den Einfluss der Augenfarbe bei Hunden auf die menschliche Wahrnehmung.
Dabei wurde festgestellt, dass die Irisfarbe von domestizierten Hunden signifikant dunkler ist als die von Wölfen, ihren engsten Verwandten. Die Studie deutet darauf hin, dass dunkeläugige Hunde möglicherweise aufgrund ihrer Erscheinung, die als freundlicher und weniger bedrohlich wahrgenommen wird, im Zuge der Domestizierung von Menschen bevorzugt wurden.
Die Forscher analysierten hochauflösende Bilder von 22 Grauwölfen und 81 Haushunden und verglichen die Farben ihrer Iris. Es zeigte sich, dass die Irisfarbe bei Hunden im Durchschnitt dunkler und rötlicher ist als bei Wölfen. Dieses Ergebnis stützt die Hypothese, dass im Zuge der Domestikation dunkle Irisfarben bei Hunden bevorzugt wurden, da sie als freundlicher und weniger bedrohlich wahrgenommen werden könnten.
Die Studie beinhaltete auch eine Umfrage, in der Teilnehmer Fotos von Hunden mit unterschiedlicher Augenfarbe bewerteten. Dabei wurden dunkeläugige Hunde als freundlicher und unreifer wahrgenommen, was darauf hindeutet, dass diese Eigenschaften bei der Domestizierung von Hunden eine Rolle gespielt haben könnten. Diese Ergebnisse wurden in zwei unabhängigen Studien repliziert.
Insgesamt legt die Studie nahe, dass die Evolution der Augenfarbe bei Hunden durch menschliche Präferenzen beeinflusst wurde, was wiederum zu einer Veränderung in der Wahrnehmung und Akzeptanz von Hunden durch Menschen geführt haben könnte.
