UMK in Münster: Einheitliche Kriterien zur Wolfsentnahme gefordert

Vom 29. November bis zum 1. Dezember 2023 findet in Münster die Umweltministerkonferenz (UMK) statt, vor deren Hintergrund Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Backhaus bundeseinheitliche Regelung zur Entnahme von Wölfen fordert.

Ein einzelner Wolf, der auf einer Grünfläche steht. (Symbolbild: Christian Bueltemann auf Pixabay)
Ein einzelner Wolf, der auf einer Grünfläche steht. (Symbolbild: Christian Bueltemann auf Pixabay)

Seit heute (29.11.2023) und noch bis zum 1. Dezember 2023 findet die Umweltministerkonferenz (UMK) in Münster statt. Mecklenburg-Vorpommerns Landwirtschaftsminister Dr. Till Backhaus fordert vor diesem Hintergrund eine bundeseinheitliche Regelung zur Entnahme von Wölfen.

Backhaus unterstützt zwar grundsätzlich die Vorschläge von Bundesumweltministerin Steffi Lemke zu Schnellabschüssen von Wölfen, mahnt jedoch an, dass diese bislang zu vage seien, um vor Gericht Bestand zu haben. Er betont die Notwendigkeit einer einheitlichen Vorgehensweise auf Bundesebene, um Rechtsunsicherheiten zu vermeiden und den Schutz der Weidetierhaltung zu gewährleisten. „Von der UMK erwarte ich daher, dass wir einen Beschluss fassen, der keinen rechtlichen Flickenteppich bedeutet. Ziel muss sein, bis zum Beginn der kommenden Saison für die Weidetierhalter Klarheit zu schaffen“, sagt Backhaus.

Mit Blick auf den Erhaltungszustand der Wolfspopulation betont der Minister, dass eine langfristige Sicherung der Art Wolf nur durch niedrige Mortalitätsraten gewährleistet werden könne: „Nach aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse gehen wir davon aus, dass bereits in absehbarer Zeit grundsätzlich eine Populationsgröße erreicht sein wird, die ein langfristiges Überleben der Art Wolf sichern kann. Dies setzt jedoch auch voraus, dass die Mortalitätsrate niedrig gehalten wird. Vor allem illegale Abschüsse sind daher völlig kontraproduktiv.

Eine weiterer wichtiger Baustein ist das noch zu definierende günstige Verbreitungsgebiet, also die räumliche Verbreitung der Rudel. Für die Vernetzung der Populationen und den genetischen Austausch ist es entscheidend, dass wesentliche Flächenanteile in den bisher kaum besiedelten Bundesländern liegen. Daran gilt es gemeinsam zu arbeiten, auch um die Lasten gleichmäßiger zu verteilen und die Akzeptanz für die Wiederansiedlung des Wolfes zu erhöhen.“

Die Definition eines günstigen Verbreitungsgebiets sei ein weiterer Schlüssel für die erfolgreiche Wiederansiedlung des Wolfes. Hierbei sollten insbesondere bisher kaum besiedelte Bundesländer einbezogen werden, um die genetische Vielfalt zu fördern und Akzeptanz für das Projekt zu steigern.

Auf der Tagesordnung der Umweltministerkonferenz stehen darüber hinaus viele weitere Themen, u.a. das Aktionsprogramm natürlicher Kimaschutz des Bundes, die Phosphor-Rückgewinnung aus Klärschlamm oder der Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI) zur Beschleunigung von Planungs- und Genehmigungsverfahren.