Tödlicher Bärlauch-Irrtum

Zwei Todesfälle nach Verzehr von giftiger Herbstzeitlose in Österreich

Ist dies Bärlauch, Herbstzeitlose oder doch ein Maiglöckchen? Die Verwechslungsgefahr ist groß und kann tödlich enden. Hier auf dem Bild ist es echter Bärlauch. (Symbolbild: Hans auf Pixabay)
Ist dies Bärlauch, Herbstzeitlose oder doch ein Maiglöckchen? Die Verwechslungsgefahr ist groß und kann tödlich enden. Hier auf dem Bild ist es echter Bärlauch. (Symbolbild: Hans auf Pixabay)

Ein tragischer Fall in Niederösterreich warnt vor den Gefahren beim Sammeln von Wildkräutern: Ein älteres Ehepaar ist nach dem Genuss einer selbstgekochten Suppe, die sie irrtümlich aus der hochgiftigen Herbstzeitlose statt aus Bärlauch zubereitet hatten, verstorben.

Die beiden wurden am 11. März ins Krankenhaus gebracht, wo sie trotz zunächst stabilem Zustand später ihren Vergiftungen erlagen. Die „Kleine Zeitung“ aus Österreich sowie „Focus Online“ berichteten über den Vorfall.

Verwechslungsgefahr groß

Die Blätter des wohlschmeckenden Bärlauchs können sehr leicht mit denen des Maiglöckchens und auch denen der Herbstzeitlosen verwechselt werden. Experten mahnen zur Vorsicht und geben Tipps zur sicheren Identifizierung des beliebten Wildkrauts:

Charakteristisch für echten Bärlauch ist der starke Knoblauchgeruch seiner Blätter, der sich besonders beim Zerreiben entfaltet. Dieses entscheidende Merkmal fehlt bei seinen giftigen Doppelgängern. Zudem wächst jedes Bärlauchblatt einzeln aus dem Boden, während die Blätter der Herbstzeitlosen in Büscheln und ohne individuelle Stiele erscheinen. Maiglöckchen, die dem Bärlauch ebenfalls ähneln können, zeichnen sich ebenfalls durch ihre schmal-länglichen, stiellosen Blätter aus und sind ohne Blüten deshalb sehr schwer vom Bärlauch zu unterscheiden. Da hilft dann nur der „Geruchstest“.Sammeltipps für Bärlauchsammler beinhalten das Achten auf diese charakteristischen Merkmale und den Rat, bei der geringsten Unsicherheit von der Ernte abzusehen.

Die Dosis macht das Gift

Die Gefahr ist real, wie das Beispiel des alten österreichischen Ehepaars eindrücklich vor Augen führt, denn bereits 60 Gramm der Herbstzeitlosen können für einen Erwachsenen tödlich sein. So gefährlich für den Menschen macht die Herbstzeitlose dabei das giftige Alkaloid Colchizin, das schon ab einer Dosis von 20mg für einen Erwachsenen tödlich sein kann.