Niedersachsen setzt als erstes Bundesland das neue Schnellabschussverfahren für Wölfe um

Nach mehreren Nutztierrissen in der Region Hannover soll die Ausnahmegenehmigung heute in Kraft treten

Ein Wolf in einem Wald. (Symbolbild: Olle August auf Pixabay)
Ein Wolf in einem Wald. (Symbolbild: Olle August auf Pixabay)

Nach wiederholten Nutztierrissen in der Region Hannover führt Niedersachsen das von der Umweltministerkonferenz beschlossene Schnellabschussverfahren für Wölfe erstmals um.

Umweltminister Christian Meyer betont die Notwendigkeit dieser Maßnahme: „Um die Akzeptanz für den Wolf zu wahren und Weidetiere zu schützen, müssen wir schnell handeln, wenn Wölfe wiederholt Probleme verursachen.“

Das neue Verfahren wird angewandt, nachdem ein Rind von einem Wolf getötet wurde. Dies ist der fünfte Riss innerhalb von neun Monaten in einem bestimmten Gebiet, das einem Wolfsterritorium zugeordnet wird.

Die Ausnahmegenehmigung tritt ab Dienstagabend (26.03.2024) in Kraft und ermöglicht für 21 Tage die Entnahme eines Wolfes im Umkreis von 1000 Metern um den Ort des Rissgeschehens.

Die Entscheidung folgt auf den jüngsten Beschluss der Umweltministerkonferenz und wird von der EU-Kommission sowie dem Bund unterstützt. Sie bestätigen die Rechtmäßigkeit des Verfahrens, das in Gebieten mit überdurchschnittlich häufigen Wolfangriffen auf gut geschützte Nutztiere ohne vorherige DNA-Analyse die Entnahme der verantwortlichen Wölfe ermöglicht.

Das Land Niedersachsen nimmt den Schutz seiner Weidetiere ernst und setzt auf schnelles Handeln, um den Konflikt zwischen Wolf und Nutztierhaltung zu minimieren. Die konkreten Orte der Wolfsentnahme sowie die beteiligten Personen werden aus Schutzgründen nicht öffentlich gemacht.