Schweden könnte in Rekordzeit ASP-frei werden

Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest (ASP) in Schweden: Jäger und Behörden kooperieren vorbildlich und reduzieren Infektionszone

Lars Björk vom Schwedischen Jagdverband und der Präsident der European Federation for Hunting and Conservation (FACE), Torbjörn Larsson in einer malerischen schwedischen Winterlandschaft. (Quelle: FACE)
Lars Björk vom Schwedischen Jagdverband und der Präsident der European Federation for Hunting and Conservation (FACE), Torbjörn Larsson in einer malerischen schwedischen Winterlandschaft. (Quelle: FACE)

Die schwedische Regierung hat eine Verkleinerung der von der Afrikanischen Schweinepest (ASP) betroffenen Zone angekündigt. Dies ist auf die umfassende Zusammenarbeit und Bemühungen bei der Kadaversuche zurückzuführen, bei der Jäger eine entscheidende Rolle spielen. Die verbleibende Zone wird in einen Kernbereich und einen äußeren Bereich unterteilt, wobei im äußeren Bereich bestimmte Beschränkungen aufgehoben werden, um Aktivitäten zu ermöglichen, die keine Gefahr einer Virusausbreitung darstellen.

Jäger spielen bei der ASP-Bekämpfung eine entscheidende Rolle

Schwedische Jäger, die sowohl lokal, regional als auch national koordiniert werden, sind aktiv an der Suche nach den Kadavern infizierter Wildschweine beteiligt. Der Schwedische Verband für Jagd und Wildtiermanagement hat seit dem Ausbruch der Tierseuche ununterbrochen an deren Bekämpfung gearbeitet und war aktiv an der Krisenmanagementplanung in Zusammenarbeit mit den Behörden beteiligt. Das Wissen der Jäger über Wildschweine war enorm wichtig, um Kadaver schnell lokalisieren zu können, da Jäger Zugang zu den schwierigsten Bereichen der ASP-Zone haben, die oft von Wildschweinen bevorzugt werden.

In Rekordzeit zur ASP-Freiheit

Dank dieser Zusammenarbeit von Jägern und Behörden ist Schweden auf dem besten Weg, in Rekordzeit von der ASP befreit zu werden. Wenn der Fortschritt in diesem Tempo weitergeht, könnte Schweden möglicherweise bis Ende September 2024 für ASP-frei erklärt werden.Die in Schweden angewandte Methode ist nun ein probates Mittel, das auch in anderen europäischen Ländern genutzt werden könnte, insbesondere wenn die Krankheit in einer isolierten Zone auftritt.

FACE-Präsident Larsson besucht schwedisches ASP-Gebiet

Angesichts der Bedeutung dieser positiven Entwicklung besuchte der Präsident der European Federation for Hunting and Conservation (FACE), Torbjörn Larsson, das von der Afrikanischen Schweinepest betroffene Gebiet in Fagersta, Schweden. In einem Statement vor Ort gegenüber den Medien sagte er:

„Jäger haben eine wichtige Rolle bei der Lösung dieses ernsten Problems gespielt. Tierkrankheiten nehmen in Europa zu und stellen eine große Bedrohung für die Biosicherheit dar. Wir brauchen jede Hilfe! Jäger sind die Augen und Ohren des Waldes, und dieser Fall veranschaulicht dies perfekt. Herzlichen Glückwunsch an alle Beteiligten!“

Während der dreimonatigen Suche wurden insgesamt 62 infizierte Wildschweinkadaver im Umkreis von fünf Kilometern entdeckt. Karl Ståhl, der leitende Staatsepidemiologe, betonte, dass der Höhepunkt der Virusausbreitung Ende August und Anfang September lag und seit Ende September keine neuen Fälle mehr gemeldet wurden. Auch er betonte die entscheidende Rolle, die Jäger dabei spielten, infizierte Wildschweine zu lokalisieren und zu identifizieren.

Der Jägerverband koordiniert auch weiterhin die Bemühungen der Jäger und sorgt dafür, dass diejenigen, die bei der Suche nach Wildschweinkadavern helfen, finanziell entschädigt werden. Dank dieser Maßnahme konnten auch Jäger aus anderen Regionen eingebunden werden.

Hintergrund:

Der Besuch von FACE erfolgte aufgrund der Ankündigung der Schwedischen Landwirtschaftsbehörde und des Nationalen Veterinärinstituts über die Reduzierung der ASP-Sperrzone.

Die Ankündigung der Behörden (vom 30. November 2023) sagt aus, dass die infizierte Zone nun 617 Quadratkilometer umfasst, deutlich weniger als die zuvor 1.000 Quadratkilometer. Die Gemeinde Fagersta und Teile der Gemeinde Norberg liegen innerhalb dieser Zone. Etwa 19.000 Einwohner sind betroffen, davon etwa 13.000 im Kerngebiet.

Bestehende Einschränkungen bleiben in den Kerngebieten bestehen, wie das Verbot des öffentlichen Zugangs zu Wäldern und zugefrorenen Seen. Im äußeren Bereich ist die Öffentlichkeit nun berechtigt, Aktivitäten wie Wandern, Radfahren und Reiten in Wäldern und auf Eis zu betreiben. Die Nutzung von Kraftfahrzeugen und organisierten Veranstaltungen bleibt im äußeren Bereich weiterhin eingeschränkt, um sicherzustellen, dass das Virus nicht wieder auftaucht.