Sauen treiben Pferde bei Arnsberg auf die Gleise

Ein Zug überfuhr Sonntagnacht drei Pferde im Sauerland, die wahrscheinlich aufgrund von Wildschweinen panisch ihre Koppel verließen

Zwei Pferde auf einer Koppel neben einer Bahnlineie, die gerade eine Regionalbahn befährt. (Symbolbild: Matthias Böckel auf Pixabay)
Zwei Pferde auf einer Koppel neben einer Bahnlineie, die gerade eine Regionalbahn befährt. (Symbolbild: Matthias Böckel auf Pixabay)

Sonntagnacht (05.11.2023) kam es in Arnsberg-Voßwinkel zu einem tragischen Vorfall, bei dem ein Zug insgesamt drei Pferde überfuhr. Wie die Bundespolizeidirektion Sankt Augustin mitteilt, meldete ein Mitarbeiter der Bahn gegen 00:50 Uhr der Bundespolizei den Zusammenstoß zwischen einem Zug und mehreren Pferden auf der Strecke zwischen Bestwig und Dortmund. Die Tiere wurden durch den Aufprall tödlich verletzt und die Bahnstrecke musste sofort gesperrt werden.

Die Einsatzkräfte begaben sich zum Bahnübergang „Echthausener Straße“ in Arnsberg-Voßwinkel, wo sie Blutspuren und Gewebeteile feststellten. Bei der Suche fanden sie zunächst ein verendetes Pferd in einer Böschung und einige Meter entfernt ein weiteres tödlich verletztes Tier. In der Nähe der Gleise entdeckten die Polizisten weitere entlaufene Pferde auf einer Wiese. Die Polizei Arnsberg und die Feuerwehr Neheim wurden informiert und trafen gemeinsam mit dem Notfallmanager der Deutschen Bahn vor Ort ein. Der Besitzer der Tiere wurde ermittelt, und gemeinsam mit Helfern konnte er sieben freilaufende Pferde einfangen. Allerdings fehlte ein Pferd, das trotz intensiver Suche nicht gefunden werden konnte.

Gleichzeitig begaben sich Bundespolizisten zum Bahnhof Wickede/Ruhr, wo sich der betroffene Zug befand. Der Zugführer gab an, dass es sich um eine Leerfahrt handelte. An dem Zug wurden Beschädigungen und Blutanhaftungen festgestellt und dokumentiert. Der Zug konnte seine Fahrt in Richtung Dortmund fortsetzen.

Aufgrund der Streckensperrung, die bis 04:00 Uhr dauerte, erlitten zwei Züge eine Verspätung von 308 Minuten. Am Morgen wurde das dritte vermisste Pferd tot in einem Gebüsch gefunden. Zudem wurden Wildschweinspuren auf der Weide festgestellt. Offenbar gerieten die Pferde in Panik und durchbrachen den lückenlos angebrachten Zaun, der grobe Gewalteinwirkungen aufwies. Die Bundespolizei hat ein Ermittlungsverfahren wegen des gefährlichen Eingriffs in den Bahnverkehr eingeleitet.