Rotkehlchen: Der Weihnachtsvogel mit faszinierender Geschichte

Mit dem bevorstehenden Weihnachtsfest taucht ein Wildtier besonders häufig auf Weihnachtskarten, im Tannenbaumschmuck und in der Tischdekoration auf: das Rotkehlchen.

Ein Rotkehlchen auf einem beschneiten Zweig. (Symbolbild: Christiane auf Pixabay)
Ein Rotkehlchen auf einem beschneiten Zweig. (Symbolbild: Christiane auf Pixabay)

Das Rotkehlchen, der kleine Singvogel mit dem rot gefärbten Brustgefieder gilt als der Weihnachtsvogel schlechthin. Dieser Trend, der vermutlich aus Großbritannien zu uns übergeschwappt ist, beruht auf einer interessanten christliche Legende, deren Ursprung zwar unbekannt ist, aber in der das Rotkehlchen in der Nacht von Christi Geburt eine bedeutende Rolle spielte:

Neben Ochs und Esel im Stall von Maria und Josef in Bethlehem, befand sich auch ein braunes Vögelchen. Als das Feuer im Stall zu verlöschen drohte, flog der Vogel zur Glut und fachte das Feuer mit eifrigen Flügelschlägen wieder an. Dabei trafen die auffliegenden Funken seine Brust und färbten sie orangerot.

Lea-Carina Mendel, Ornithologin bei der Deutschen Wildtier Stiftung, erklärt: „In der Natur haben Rotkehlchen ihr auffällig gefärbtes Brustgefieder, um während der Brutzeit im Frühjahr Rivalen zu vertreiben.“ Im Winter, während der Nahrungssuche, gehen Rotkehlchen jedoch friedlicher miteinander um.

Rotkehlchen ernähren sich vor allem von Insekten, Spinnen und Weichtieren. Mit ihrem pinzettenförmigen Schnabel können sie Insektenlarven und Regenwürmer aus dem Boden ziehen. Sie gehören zu den Weichfutterfressern, die im Winter auf verrottetes Laub angewiesen sind, um Kleinlebewesen wie Käfer und Spinnen zu finden.

Lea-Carina Mendel empfiehlt, Rotkehlchen im Winter durch Futterstellen zu unterstützen, die mit getrockneten Mehlwürmern, Fettfutter, Rosinen oder Sonnenblumenkernen gefüllt sind. Eine Schale am Boden eignet sich dafür besonders gut. Bei Bedenken vor Ratten und Mäusen sollte die Futterstelle nur tagsüber bereitgestellt und abends gesäubert werden.

Rotkehlchen sind sowohl Standvögel als auch sog. „Teilstreckenzieher“. Einige von ihnen verbringen das ganze Jahr hier, während andere im Herbst in wärmere Gebiete ziehen. Darüber hinaus haben britische Forscher festgestellt, dass einige Rotkelchen lieber nachts als tagsüber singen, da es dann ruhiger ist. Da sagen wir nur: „Stille Nacht, heilige Nacht!“

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung