Natur- und Artenschutz: Jagd ist viel mehr als nur Beute machen

DJV-Präsident hebt ehrenamtliches Engagement der Jägerschaft hervor und weist auch auf Jäger als Wirtschaftsfaktor hin

In seiner Festrede lobt DJV-Präsident Dammann-Tamke den Beitrag von Jägerinnen und Jägern zum Artenschutz. (Quelle: Helm/DJV)
In seiner Festrede lobt DJV-Präsident Dammann-Tamke den Beitrag von Jägerinnen und Jägern zum Artenschutz. (Quelle: Helm/DJV)

Zum heutigen Auftakt der Messe „Jagd und Hund“ in Dortmund hat der Deutsche Jagdverband (DJV) in Person seines Präsidenten Helmut Dammann-Tamke, die beeindruckenden Zahlen in den Vordergrund gehoben, die das Wachstum der Jägerschaft sowie deren erheblichen Beitrag zum Naturschutz und zur heimischen Wirtschaft beziffern (wir berichteten). Mit aktuell 435.000 Jägerinnen und Jägern, einem Anstieg um 36 Prozent innerhalb einer Generation, ist die Jagd nicht nur ein anspruchsvolles Ehrenamt, sondern auch ein bedeutender Wirtschaftsfaktor, mit jährlichen Ausgaben von rund 2,7 Milliarden Euro.

Anspruchsvolles Ehrenamt mit staatlicher Prüfung

DJV-Präsident Helmut Dammann-Tamke betonte in seiner Festrede die Bedeutung der Jagd als anspruchsvolles Ehrenamt, das eine staatliche Prüfung erfordert. „Die Jagd bietet ein intensives Naturerlebnis, aktiven Naturschutz vor der Haustür und gesundes Fleisch – drei Aspekte, die heutzutage besonders geschätzt werden“, sagte Dammann-Tamke. Die Statistik zeigt, dass immer mehr Menschen, auch aus städtischen Gebieten, ohne Vorerfahrung zur Jagd kommen.

Wirtschaftsfaktor Jagd

Die Jagd trägt erheblich zur deutschen Wirtschaft bei. Die jährlichen Ausgaben von 2,7 Milliarden Euro umfassen Investitionen in Hochsitze, Werkzeuge, Biotoppflege und Artenschutz. „Diese Zahlen unterstreichen die Rolle der Jägerschaft als aktive Förderer des Artenschutzes und der Biotoppflege in der Kulturlandschaft“, so Dammann-Tamke.

Jäger als Partner im Naturschutz

Der DJV-Präsident hob hervor, dass Jägerinnen und Jäger aus eigener Tasche jährlich 137 Millionen Euro in den Artenschutz und die Biotoppflege investieren. In Zusammenarbeit mit Landwirten tragen sie maßgeblich zur Förderung der Artenvielfalt bei. Dammann-Tamke appellierte an die Politik, die Zusammenarbeit zwischen Jägern und Landwirten durch attraktive Agrarumweltmaßnahmen weiter zu unterstützen.

Forderung nach politischer Unterstützung

In seiner Rede forderte Dammann-Tamke darüber hinaus ein klares politisches Bekenntnis zur Fallenjagd als effektives Instrument des Artenschutzes und sprach die Herausforderungen an, die mit der Ausbreitung des Wolfs in ländlichen Gebieten einhergehen. „Es ist an der Zeit, dass die Bundesregierung die ländlichen Gemeinden nicht allein lässt und ein differenziertes Bestandsmanagement ermöglicht“, so der DJV-Präsident.

Die Messe „Jagd und Hund“ bildet den Rahmen für diese wichtigen Diskussionen und zeigt einmal mehr die zentrale Rolle der Jagd in Deutschland auf – als anspruchsvolles Ehrenamt, bedeutender Wirtschaftsfaktor und wichtiger Bestandteil des Naturschutzes.