LJVB: Minister Vogel blockiert finanzielle Unterstützung der Initiative „Lernort Natur“

Brandenburgs Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz nimmt Stellung zu Äußerungen des Landesjagdverbandes hinsichtlich der Verwendung der Jagdabgabe

Kinder im Wald mit Lupe. (Symbolbild: iStock/jacoblund)
Kinder im Wald mit Lupe. (Symbolbild: iStock/jacoblund)

Der Landesjagdverband Brandenburg (LJVB) beteiligt sich seit 2005 an der bundesweiten Initiative Lernort Natur (LON), die sich das Ziel gesetzt hat, Kinder, Jugendliche und Naturinteressierte für Natur und Umwelt in Brandenburg zu begeistern und ihr Interesse zu wecken. Im Vordergrund steht das erlebnisorientierte Lernen durch Experimentieren und Anfassen, auch vor dem Hintergrund der Jagd.

Der LJVB verfügt dafür über insgesamt 55 LON- Betreuerinnen und Betreuer – davon sind 17 ausgebildete DJV- Naturpädagogen – und 8 LON- Anhänger sowie ein LON- Mobil. Die rollenden Waldschulen sind ausgestattet mit allen Möglichkeiten Fauna und Flora unserer Gegend zu erleben und zu erlernen. Dazu gehören unter anderem Präparate aller Hauptschalenwildarten, allen hier vorkommenden Raubwildarten, Niederwildarten, Trittsiegelkoffern, Baumscheiben, Lernplakaten, Fühlboxen, Geweihstangen, Spielvorlagen und vielem mehr.

Im vergangenen Jahr hatte der LJVB insgesamt 400 LON- Einsätze bei denen über 7.500 Kinder, Jugendliche und Naturinteressierte teilgenommen haben. Dazu kommen Messen und zahlreiche Dorf- oder andere Feste. Die Betreuerinnen und Betreuer im Raum Potsdam und Potsdam- Mittelmark waren mit 49 Einsätzen am aktivsten. Gefolgt vom LON- Anhänger in Spree- Neiße und Teltow- Fläming. Der Falkenhof Potsdam, unter der Leitung von Ilka Simm- Schönholz, Obfrau des LJVB für Lernort Natur, konnte sogar 178 Einsätze verzeichnen.

Es ist ein großer Erfolg, dass unser Angebot so fantastisch angenommen und von unseren Betreuerinnen und Betreuern umgesetzt wird. Die Initiative Lernort Natur wird unterstützt mit Mitteln aus der Jagdabgabe, die Minister Vogel aktuell blockiert. Es stellt sich die ernsthafte Frage, welches Ziel Minister Vogel mit der Blockierung eines Projektes für die Natur- und Umweltbildung verfolgt – wir können es jedenfalls nicht nachvollziehen und verurteilen dieses Vorgehen„,

sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des LJVB.

Pressestatement des Ministeriums für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz (MLUK) zu Äußerungen des Landesjagdverbandes hinsichtlich der Verwendung der Jagdabgabe:

Das Ministerium für Landwirtschaft, Umwelt und Klimaschutz blockiert keinesfalls die Förderung des Projektes Lernort Natur aus den Mitteln der Jagdabgabe – und das weiß der Landesjagverband auch. Das Projekt Lernort Natur wird vom MLUK als lobenswert im Hinblick auf die Umweltbildung angesehen. Eine weitergehende Förderung aus den Mitteln der Jagdabgabe wird daher nicht angezweifelt.

Eine überarbeitete neue Förderrichtlinie befindet sich derzeit in der hausinternen Abstimmung und wird rechtzeitig dem Jagdbeirat zugeleitet. Die Bewilligungszeiträume der Richtlinie werden vom Jagdjahr auf das Haushaltsjahr umgestellt. Auf der MLUK-Internetseite ist seit langem angekündigt, dass – weil die Richtlinie ausläuft – zurzeit keine Anträge gestellt werden konnten. Es entgehen den Antragsstellern aber keine Fördermittel. Ab 1.4. ist wieder ganz normaler Förderbeginn.

Zwischenzeitlich kann für die ersten drei Monate des Jahres 2023 ein Antrag auf Grundlage der alten Richtlinie gestellt werden.

In einem Gespräch Mitte November 2022 wurde der Landesjagdverband informiert. Dem Landesjagdverband Brandenburg e. V. wurden alle Anträge auf Fördermittel aus der Jagdabgabe im Jahr 2022 genehmigt; alle Mittel wurden zum Ende des Jahres 2022 ausgezahlt. Mit Ende des Haushaltsjahres 2022 wurde die Förderung der Projekte abgeschlossen.

Bei der Förderung aus Mitteln der Jagdabgabe handelt es sich um Projektförderungen, eine kontinuierliche institutionelle Förderung ist auch weiterhin nicht möglich.

Quellen: LJVB/MLUK