Kill the Panda! Warum wir die falschen Tiere schützen

Renommierte Experten zeigen auf: Beim Artenschutz läuft was falsch. Schließlich ist der Schleimaal schützenswerter als so manches süße Tierchen

Evolutionär betrachtet werden Pandas eher als schwache Spezies angesehen, sehen dabei aber so süß aus… (Symbolbild: John Leong)
Evolutionär betrachtet werden Pandas eher als schwache Spezies angesehen, sehen dabei aber so süß aus… (Symbolbild: John Leong)

NGOs wie Greenpeace werben mit imposanten oder niedlichen Tierarten wie dem Panda für den Tierschutz. „In einer perfekten Welt würden wir jede Art retten. In der realen Welt sind die Möglichkeiten jedoch stark eingeschränkt“, schreibt Biologe Rikki Gumbs vom Londoner Programm EDGE of Existence in der April-Ausgabe von Der Pragmaticus.

Deshalb sollten wir uns auf jene konzentrieren, die wichtige Funktionen in der Natur einnehmen – hübsch sind der Langschnabeligel und der Schleimaal aber nicht unbedingt! Doch wie sieht ein rationalerer und effizienterer Artenschutz aus? Der Tierschutz braucht Geld und die Aufmerksamkeit der Menschen bekommt man mit Tigern und Pandas nun einmal schneller, erläutert Valentin Ladstätter, Sprecher von WWF Österreich.

Ein Gewöhnlicher Sägefisch. (Symbolbild: PublicDomainPictures)
Ein Gewöhnlicher Sägefisch. (Symbolbild: PublicDomainPictures)

„Mehrheit der Lebewesen ist hässlich“

Die Ugly Animal Preservation Society von Biologe und Comedian Simon Watt hat es sich trotzdem zur Aufgabe gemacht, hässliche, aber nützliche Tiere zu bewahren: „Wie jeder weiß, der schon einmal Online-Dating ausprobiert hat, ist die Mehrheit der Lebewesen hässlich.“ Doch es gilt eben, die Art zu erhalten!

Welche dabei wichtiger für unser Ökosystem ist, versuchen Forscher und Regierungen nach objektiven Gesichtspunkten festzulegen. Oft sind es skurrile Lebewesen, von denen viele Menschen wohl noch nie etwas gehört haben: Auf Platz 1 der Liste von EDGE etwa liegt der Gewöhnliche Sägefisch. Hässliche Tiere werden aber nicht nur schlechter geschützt, sondern auch weniger erforscht.

Mehr dazu unter www.derpragmaticus.com