Jagdterrier bei Bewegungsjagd auf Truppenübungsplatz Altmark getötet

Wahrscheinlich ein Wolf tötete den kleinen Jagdhund am vergangenen Donnerstag. Ursache und Verursacher versucht jetzt das Leibniz-Institut herauszubekommen.

Ein Deutscher Jagdterrier an der Leine seines Herrchens. (Symbolbild: iStock/ncn18)
Ein Deutscher Jagdterrier an der Leine seines Herrchens. (Symbolbild: iStock/ncn18)

Am vergangenen Donnerstag, dem dritten Tag einer insgesamt vier Tage andauernden Bewegungsjagd auf dem Truppenübungsplatz Altmark in Sachsen-Anhalt, wurde ein freijagender Deutscher Jagdterrier tödlich verletzt. Das bedauernswerte Ereignis ereignete sich im Bereich des Bundesforstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt, der im Auftrag der Bundeswehr für die Geländebetreuung und das Wildtiermanagement auf dem Truppenübungsplatz Altmark verantwortlich ist.

Der getötete Jagdhund gehörte einem Hundeführer, der als Gast an der Jagd mit insgesamt drei Hunden teilnahm. Die Hunde wurden für das Stöbern, also das Auffinden von Wild, eingesetzt und waren mit GPS-Trackern und Schlagschutzwesten ausgestattet. Während zwei der Terrier sicher zu ihrem Besitzer zurückkehrten, wurde der dritte Hund tot aufgefunden. Die schweren Verletzungen ließen auf eine Begegnung mit Wildtieren schließen, hieß es in einer Mitteilung der Bundesanstalt für Immobilienaufgaben, zu deren Geschäftsbereich auch „Bundesforst“ gehört. Es besteht die Möglichkeit, dass es sich um einen Wolf gehandelt haben könnte, der für den Tod des Terriers verantwortlich zeichnet, da drei Wolfsterritorien mit insgesamt 19 nachgewiesenen Wölfen in der Region um den Truppenübungsplatz Altmark leben.

Unmittelbar nach dem Fund des teilweise angeschnittenen Hundes, informierte der Wolfsbeauftragte des Bundesforstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt das zuständige Wolfskompetenzzentrum.

Gemeinsam mit dem Bundesforstbetrieb sowie dem Hundeführer wurde entschieden, den getöteten Terrier im Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung in Berlin untersuchen zu lassen. Dort soll der Unfallhergang wissenschaftlich rekonstruiert und die Todesursache ermittelt werden. Die Ergebnisse werden in den kommenden Wochen erwartet.

Rainer Aumann, Leiter des Bundesforstbetriebes Nördliches Sachsen-Anhalt, äußerte sich wie folgt: „Ein solcher Unfall hat sich bisher auf unseren Forstflächen noch nicht ereignet. Wir bedauern den Vorfall sehr und arbeiten an einer raschen und lückenlosen Aufklärung des genauen Unfallhergangs. Selbstverständlich werden wir die Öffentlichkeit über die Ergebnisse der Untersuchung informieren.“

Da dies mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit kein Einzelfallbleiben wird, betrachtet man sich die bereits jetzt ausgeuferte Populationsentwicklung beim Wolf, muss der Bund schleunigst verbindliche Regelungen treffen, wie in solchen Fällen gehandelt werden soll! Darf ein Wolf aus „Nothilfe“, dem eigenen oder fremden Jagdhund gegenüber, erlegt werden, wenn es hart auf hart kommt? Wer entschädigt dem Hundebesitzer den materiellen Verlust seines vierbeinigen Jagdhelfers? Der emotionale Wert, einen treuen kleinen „Jagdkollegen“ auf diese Art zu verlieren, ist gar nicht zu bemessen… Fragen über Fragen, die über kurz oder lang einer Beantwortung bedürfen! Wir Jäger und Hundeführer müssen unbedingt wissen, wie wir uns in Situationen mit Wölfen zu verhalten haben, oder sogar mit unseren Hunden zuhause bleiben, wenn zu Jagden in Wolfsgebieten geladen wird.