Jäger erlegt Schwarzkopf-Ruderente in Radolfzell

Schwarzkopf-Ruderenten gefährden den heimischen Bestand: Regierungspräsidium Freiburg lässt in Radolfzell Exemplar der eingewanderten Vogelart zur Vergrämung töten

Nahaufnahme einer schwimmenden Schwarzkopf-Ruderente. (Foto: iStock/Wirestock)
Nahaufnahme einer schwimmenden Schwarzkopf-Ruderente. (Foto: iStock/Wirestock)

In der Nähe des Bahnhof Radolfzell hat am vergangenen Donnerstag (23.02.2023) ein örtlicher Jäger im Auftrag der höheren Naturschutzbehörde im Regierungspräsidium Freiburg (RP) eine Schwarzkopf-Ruderente erlegt. Das RP hat in einer Pressemitteilung darauf hingewiesen, dass dieser Abschuss mit den örtlichen Jägern, Ornithologen und der Polizei eng abgestimmt worden sei.

„Die Schwarzkopf-Ruderente ist natürlicherweise nur in Nordamerika heimisch. In Europa gefährdet diese Art die gefährdete heimische Weißkopf-Ruderente, indem sie sie aus ihren Brutgebieten verdrängt und sich auch mit ihnen paart“, erläutert Biologe Malte Bickel vom RP. Deshalb sei es auch den Ornithologen vor Ort ein wichtiges Anliegen die Schwarzkopf-Ruderente aus dem Verkehr zu ziehen.

Bickel geht davon aus, dass der Vogel aus einem privaten Haushalt entflohen ist. Es sei gesetzlich verboten, Schwarzkopf-Ruderenten zu halten. „Leider wissen das die wenigsten Wasservogelzüchterinnen und -züchter“, so Bickel.

Hintergrund

Die Schwarzkopf-Ruderente ist nach Verordnung der EU als invasive Art eingestuft. Das bedeutet, dass sie einheimische Arten gefährdet. Die höhere Naturschutzbehörde im RP ist verpflichtet, der Ausbreitung invasiver gebietsfremder Arten gegenzusteuern. Abschließend betonte Bickel, dass die Jäger ihre Verantwortung für den Naturschutz sehr ernst genommen hätten, wofür er sich besonders bedanke.