Großprojekt „wildLIFEcrime“ nimmt Kampf gegen Wildtierkriminalität auf

Grenzübergreifende Initiative zur Bekämpfung von Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich gestartet

Internet-Auftritt des Projekts "wildLIFEcrime" (Quelle: https://wildlifecrime.info/)
Internet-Auftritt des Projekts „wildLIFEcrime“ (Quelle: https://wildlifecrime.info/)

Ein neues Projekt namens „wildLIFEcrime“ wurde ins Leben gerufen, um der zunehmenden Wildtierkriminalität in Deutschland und Österreich Einhalt zu gebieten. Eine Allianz aus Naturschutzverbänden, Polizei, Ministerien und wissenschaftlichen Institutionen, darunter das Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW), hat sich zusammengeschlossen, um dieses Vorhaben zu realisieren.

Das Ziel ist ambitioniert: Bis 2028 soll die illegale Tötung streng geschützter Wildtiere signifikant verringert werden.

Die Bedrohung durch Wildtierkriminalität ist laut den Initiatoren des Projektes alarmierend. In den letzten Jahren seien tausende streng geschützte Tiere vergiftet, erschlagen oder erschossen worden. Vor diesem Hintergrund strebt das „wildLIFEcrime“-Projekt danach, die Effizienz in der Bekämpfung dieser illegalen Aktivitäten durch verbesserte Kooperation zwischen Zivilgesellschaft, Wissenschaft und Behörden zu steigern.

Innovative Maßnahmen und internationale Zusammenarbeit

Durch die Einrichtung einer Informationsdrehscheibe zwischen den beteiligten Akteuren, die Verbesserung forensisch-pathologischer Untersuchungen und die Analyse rechtlicher Rahmenbedingungen will das Projektteam die Strafverfolgung effizienter gestalten. Zudem sollen praxisorientierte Leitfäden und eine Falldatenbank die Arbeit der ermittelnden Behörden unterstützen.

Hintergrund

Deutschlandweit wurden seit 2005 mehr als 1.600 Fälle illegaler Greifvogelverfolgung mit tausenden Opfern nachgewiesen. Derzeit leben in Deutschland knapp 130 Luchse. 13 von ihnen verschwanden allein zwischen 2018 und 2019 im bayerisch-böhmischen Raum. Hinzu kommen mindestens 79 Wölfe, welche in den letzten 24 Jahren Opfer illegaler Tötungen wurden. In Österreich sind mehr als 200 Wildvögel sowie 16 streng geschützte Säugetiere zwischen 2016 und 2022 Opfer illegaler Verfolgung geworden. Die Dunkelziffer dürfte weit höher liegen, da viele Fälle unentdeckt bleiben oder nicht gemeldet werden.

Weitere Informationen finden Sie hier: https://wildlifecrime.info/

Quelle: Leibniz-Institut für Zoo- und Wildtierforschung (Leibniz-IZW)