Aktionsbündnis stellt Mitarbeit im „Dialogforum Wolf“ ein

Die Mitgliedsverbände des Aktionsbündnisses aktives Wolfsmanagement kündigen nach einer Videokonferenz des „Dialogforums Weidetierhaltung und Wolf“ mit Umweltminister Christian Meyer an, die dortige Mitarbeit ruhen zu lassen

Ein Wolf. (Symbolbild: Angela auf Pixabay)
Ein Wolf. (Symbolbild: Angela auf Pixabay)

Die Mitgliedsverbände des Aktionsbündnisses für aktives Wolfsmanagement haben ihre Teilnahme am „Dialogforum Weidetierhaltung und Wolf“ in Niedersachsen ausgesetzt. Diese Entscheidung wurde nach einer Videokonferenz mit Umweltminister Christian Meyer bekannt gegeben. Das berichtete das „Landvolk Niedersachsen“ im Landesbauernverband e.V. am Freitag (05.04.2024) in einer Meldung.

Die Mitglieder des Bündnisses, einschließlich des stellvertretenden Präsidenten des Landvolks, Jörn Ehlers, und des stellvertretenden Präsidenten der Landesjägerschaft Niedersachsen, Ernst-Dieter Meinecke, haben ihre tiefe Unzufriedenheit mit den bisherigen Bemühungen und Fortschritten in der Wolfsmanagementpolitik zum Ausdruck gebracht. In einem direkten Schreiben an Umweltminister Meyer äußerten sie ihre Zweifel an der Ernsthaftigkeit der Bemühungen, praktikable Lösungen für die Weidetierhalter zu finden.

Die Kritik richtet sich insbesondere gegen die sogenannte „Schnellabschussregelung“, die laut den Verbänden offene Fragen lässt und eine Vorab-Beteiligung der Jägerschaft vermissen lässt. Zudem wurde eine kürzlich erteilte Abschussgenehmigung in der Region Hannover durch das NLWKN wieder zurückgezogen, trotz vorheriger juristischer Bestätigungen durch das Verwaltungsgericht Oldenburg und das Oberverwaltungsgericht Lüneburg.

Hintergrund

Mit 51 Wolfsrudeln, die in Niedersachsen für Unruhe sorgen, steigt der Druck auf die Weidetierhalter. Das Aktionsbündnis kritisiert den fehlenden Fortschritt in der Entwicklung eines regional differenzierten Wolfsmanagements, welches von Umweltminister Meyer zuvor als rechtssicher angepriesen wurde, nun aber als nicht anwendbar gilt.

Diese Entwicklung stellt einen Wendepunkt in der langjährigen Debatte dar und unterstreicht die wachsende Frustration unter den Beteiligten über die als unzureichend empfundene staatliche Reaktion auf die Wolfsproblematik. Das Aktionsbündnis fordert dringend eine Neubewertung der Strategien zum Umgang mit Wölfen, um den Schutz der Weidetiere und die Interessen der Landwirte in Niedersachsen sicherzustellen.