Baillargues: Bürgermeister greift im Kampf gegen Kaninchenplage zu ungewöhnlichen Mitteln

Plakat-Aktion: Innovative Kampagne gegen Wildkaninchen-Invasion im Raum Montpellier gestartet

So putzig Wildkaninchen auch sind, können sie doch auch erhebliche Schäden in der Landwirtschaft anrichten. Hier zwei Kaninchen vor ihrem Bau. (Symbolbild: iStock/PaulMaguire)
So putzig Wildkaninchen auch sind, können sie doch auch erhebliche Schäden in der Landwirtschaft anrichten. Hier zwei Kaninchen vor ihrem Bau. (Symbolbild: iStock/PaulMaguire)

In Baillargues, einer kleinen Gemeinde nahe Montpellier in Südfrankreich, hat Bürgermeister Jean-Luc Meissonnier eine ungewöhnliche, aber aufsehenerregende Kampagne gegen die wachsende Population von Wildkaninchen ins Leben gerufen.

Durch den Einsatz riesiger Werbetafeln macht er auf die durch die Kaninchen verursachten Schäden aufmerksam. Diese Plakate sind nun in Montpellier und Umgebung zu sehen und sorgen für reichlich Gesprächsstoff, wie actu.fr berichtet.

Hintergrund

Die Wildkaninchen, die sich in den letzten Monaten in der Region rasant vermehrt haben, stellen eine ernsthafte Bedrohung für die Landwirtschaft und die lokale Infrastruktur dar, da sie u.a. Straßen und auch Bahntrassen unterhöhlen. In Baillargues und zwölf weiteren Gemeinden der Region haben die Kaninchen bereits zehntausende Hektar landwirtschaftlicher Flächen verwüstet, und auch das Gelände des Golfclubs Massane wurde über Nacht stark in Mitleidenschaft gezogen.

Innovative Aktion gegen die Kaninchenplage

Bürgermeister Meissonnier, bekannt für seinen Humor und seine originellen Neujahrswünsche an die Einwohner, nutzt nun diese Kreativität, um auf die Problematik aufmerksam zu machen. Kurz vor Ostern hatte er große, beidseitig bedruckte Plakate mit Wildkaninchen-Motiven aufstellen lassen. Diese sollen die Bevölkerung über die erheblichen Schäden in der Land- und Weinwirtschaft informieren. Ein prägnantes Bild eines großen Kaninchens trägt die Botschaft: „Ich bin es, der nachts deine Felder, deine Bahngleise und dein Land verwüstet.“

Aufruf zur Mithilfe

Die Kampagne zielt auch darauf ab, eine Diskussion über die gegenwärtigen Jagdverbote in bestimmten Waldgebieten und deren Beitrag zur Vermehrung der Kaninchenpopulation anzustoßen. Meissonnier kritisiert die geltenden Beschränkungen und betont die Notwendigkeit einer Strategieänderung.

Kontroverse Ansichten und die Zukunft der Kaninchenjagd

Während der Bürgermeister die Unterstützung vieler Landwirte genießt, die sich durch die Kaninchenplage in ihrer Existenz bedroht sehen, sieht er sich auch mit Kritik konfrontiert, insbesondere von Tierschützern, wie der „Parti animaliste“, die sich für den Schutz aller Tierarten einsetzt. Meissonnier argumentiert jedoch, dass schnelles Handeln erforderlich ist, um die landwirtschaftlichen und infrastrukturellen Schäden einzudämmen.

Ebenfalls kreativ, aber dennoch ernst gemeint, endet die Kampagne mit einem Rezept für Kaninchenragout, als Erinnerung an traditionelle Gerichte der Region und als symbolischer Aufruf, das Problem bei der Wurzel zu packen.