Großbritannien will Einfuhr von Jagdtrophäen verbieten

Die Jagdtrophäen von fast 7.000 „bedrohten“ Tierarten, darunter auch die der sog. „Big Five“ (Löwen, Leoparden, Nashörner, Elefanten und Büffel), sollen zukünftig nicht mehr nach Großbritannien eingeführt werden dürfen

Die sog. „Big Five“ - Löwen, Leoparden, Nashörner, Elefanten und Büffel (Symbolbild: iStock/bennymarty)
Die sog. „Big Five“ – Löwen, Leoparden, Nashörner, Elefanten und Büffel (Symbolbild: iStock/bennymarty)

Der Import von Jagdtrophäen tausender bedrohter und gefährdeter Tierarten nach Großbritannien soll im Rahmen neuer Maßnahmen, die heute vom britischen Umweltminister George Eustice angekündigt wurden, verboten werden. Das Verbot soll nahezu 7.000 Arten umfassen und wird so zu einem der strengsten Gesetze dieser Art weltweit.

In den letzten 50 Jahren sei die Zahl der Wildtiere weltweit um 60 % zurückgegangen. Dieses Verbot soll fast 6.000 Tiere schützen, die derzeit durch den internationalen Handel bedroht sind sowie über 1.000 zusätzliche Arten umfassen, die als beinahe gefährdet oder schlimmer gelten, wie afrikanische Büffel, Zebras und Rentiere.

Damit gehe das neue Verbot über das ursprüngliche Manifest der Regierung hinaus, das lediglich das Importverbot von Jagdtrophäen gefährdeter Arten vorsah. Einige der am stärksten gefährdeten und bedrohten Tiere der Welt – darunter die häufig getöteten „Big Five“ (Löwen, Leoparden, Nashörner, Elefanten und Büffel), würden so nachhaltig geschützt, heißt es aus dem britischen Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten.

Umweltminister George Eustice äußerte sich dazu wie folgt: „Heute sind mehr Tierarten vom Aussterben bedroht als je zuvor in der Geschichte der Menschheit, und wir sind entsetzt bei dem Gedanken, dass Jäger Trophäen zurückbringen und mehr Druck auf einige unserer bekanntesten und vom Aussterben bedrohten Tiere ausüben.

Dies wäre eines der härtesten Verbote der Welt und geht über unsere Manifest-Verpflichtung hinaus, d. h. wir werden eine Vorreiterrolle beim Schutz bedrohter Tiere einnehmen und dazu beitragen, den langfristigen Naturschutz zu stärken und zu unterstützen.“

Darüber hinaus wurde ein Elfenbeingesetz der Regierung angekündigt, das im nächsten Jahr ebenfalls in Kraft treten und Naturschutzmaßnahmen durch die Einführung eines nahezu vollständigen Verbots der Einfuhr und des Handels mit Elefantenelfenbein (unabhängig des Alters der Gegenstände) in das Vereinigte Königreich unterstützen soll.

Neben der heutigen Ankündigung seien alle folgenden Maßnahmen Teil eines umfassenderen Plans der Regierung, den Verlust der biologischen Vielfalt umzukehren und die Position Großbritanniens als globaler Vorkämpfer für Naturschutz und Tierschutz zu stärken. Die Maßnahmen würden in künftige Rechtsvorschriften aufgenommen, die darauf abzielen, die Tierschutzstandards und den Schutz von Tieren im Ausland zu erhöhen. Weitere Details hierzu würden in Kürze folgen, hieß es abschließend aus dem Ministerium.

Quelle: Ministerium für Umwelt, Ernährung und ländliche Angelegenheiten des Vereinigten Königreichs