Gezüchtete Fasane haben es in freier Wildbahn schwer

Überlebensproblematik bei Zuchtfasanen: Studie wirft einen kritischen Blick auf Repopulationsmaßnahmen

Zwei Fasane in einer Brachfläche. (Symbolbild: Kev auf Pixabay)
Zwei Fasane in einer Brachfläche. (Symbolbild: Kev auf Pixabay)

Im Zuge der Bemühungen, die Populationsdichte von Fasanen in der freien Wildbahn durch Zuchtexemplare zu erhöhen, stoßen Wissenschaftler und Jäger auf ernüchternde Ergebnisse, insbesondere was die Reproduktionsfähigkeit angeht. Eine in Großbritannien durchgeführte Studie, die auch auf die Verhältnisse in anderen Ländern übertragbar scheint, beleuchtet die Problematik der geringen Überlebens- und Fortpflanzungsraten bei aus Zuchten freigesetzten Fasanen. Großbritannien eignet sich deshalb besonders gut für eine Studie in diese Richtung, da dort jährlich bis zu 35 Millionen Fasane ausgewildert werden. Grund für diese unglaublich hohe Zahl ist, dass viele Landbesitzer mit Fasanenjagden die Finanzierung ihrer Güter unterstützen.

Niedrige Überlebensrate nach Freilassung

Während in den 1960er Jahren noch etwa die Hälfte der ausgesetzten Fasane die Jagdsaison überlebten, ist diese Rate mittlerweile auf unter 35% gesunken. Besonders besorgniserregend ist, dass lediglich 15% der Tiere die folgende Saison erleben. Als eine der Hauptursachen für die hohe Sterblichkeitsrate wird neben natürlichen Faktoren vor allem die Prädation durch Füchse vermutet.

Wild geborene Fasane deutlich robuster

Im Vergleich zu ihren in Gefangenschaft aufgezogenen Artgenossen weisen wild geborene Fasane eine siebenmal höhere Überlebensrate auf. Dies unterstreicht die signifikanten Unterschiede in der Anpassungsfähigkeit und Robustheit zwischen wilden und gezüchteten Populationen.

Rückgang des Reproduktionserfolgs

Bis in die 1990er Jahre hinein zeigte sich eine enge Korrelation zwischen dem Jagderfolg bei Fasanen und dem Überleben der Jungtiere über den Sommer, was darauf hindeutete, dass die Reproduktion der Wildpopulationen eine wichtige Rolle spielte. Seitdem ist diese Korrelation jedoch verschwunden, was den Schluss nahelegt, dass gezüchtete Fasane kaum noch zur natürlichen Reproduktion beitragen.

Quellen

  • Robertson et al. (2017). „Pheasant release in Great Britain: long-term and large-scale changes in the survival of a managed bird“. European Journal of Wildlife Research, 63(6), 100.
  • Santilli, F., & Bagliacca, M. (2008). „Factors influencing pheasant Phasianus colchicus harvesting in Tuscany, Italy“. Wildlife Biology, 14(3), 281-287.
  • Dr. Francesco Santilli – Ufficio Studi e Ricerche Faunistiche e Agro Ambientali Federcaccia.