Früher Start in die Pilzsaison: Wärme und Nässe lassen Waldpilze sprießen

Der Deutsche Jagdverband gibt Tipps für ein wildtierfreundliches Sammeln von Pfifferling, Steinpilz, Marone und Co. und deren Zubereitung auch in Verbindung mit Wildbret

Für alle Pilzliebhaber hat jetzt eine tolle Zeit angefangen. (Symbolbild: Botschaft der Wildtiere)
Für alle Pilzliebhaber hat jetzt eine tolle Zeit angefangen. (Symbolbild: Botschaft der Wildtiere)

Die jüngsten Niederschläge haben vielerorts dazu geführt, dass begehrte Speisepilze früher als üblich aus dem Boden schießen. Diese lassen sich hervorragend mit einheimischem Wildbret kombinieren. Der Deutsche Jagdverband (DJV) bietet Tipps für das Sammeln. Pilze benötigen vor allem Licht und Feuchtigkeit – sie wachsen in Lebensräumen zahlreicher Wildtiere. Daher ist es ratsam, dichtes Gestrüpp und Büsche zu meiden, da sie quasi das Zuhause der Wildtiere sind. Um die Tiere nicht zu stören, sollte man außerdem die Pilzsuche in der Dämmerung oder nachts unterlassen.

Röhrlinge für Einsteiger

In Mitteleuropa gibt es hunderte essbarer Arten von Pilzen. Röhrlinge wie der Steinpilz sind besonders beliebt, da nur wenige Arten giftig sind und Anfänger ihre Merkmale leicht erlernen können. Es ist jedoch wichtig, nur einwandfreie Exemplare zu sammeln, da verdorbene Pilze zu einer sekundären Pilzvergiftung führen können. Lamellenpilze bieten eine breite Palette an Farben und Geschmacksrichtungen. Da einige von ihnen gefährliche giftige Doppelgänger haben, sollten nur bekannte Pilze gesammelt werden. Pilzkontrollstellen und geführte Exkursionen können bei der korrekten Bestimmung helfen.

Herausdrehen oder abschneiden: Beides ist möglich

Beim Pilzesammeln ist es von großer Bedeutung, das unterirdische und unscheinbare Myzel-Geflecht – den eigentlichen Pilz – zu schonen. Daher ist der Einsatz einer Schaufel zur Ernte untersagt. Stattdessen können die essbaren Fruchtkörper sanft am Stielansatz abgeschnitten oder vorsichtig herausgedreht werden. Letzteres ist besonders empfehlenswert, wenn der Pilz von einem Experten begutachtet werden soll, da die Stielbasis bei vielen Arten ein wichtiges Bestimmungsmerkmal darstellt.

Stoffbeutel statt Plastiktüte

Pilze sollten in einem luftigen Korb oder einem Stoffbeutel transportiert und bereits im Wald von grobem Schmutz befreit werden. Plastiktüten fördern die Verderblichkeit von Pilzen aufgrund der Feuchtigkeit und der schnellen Vermehrung von Schimmelsporen. Es ist wichtig zu wissen, dass Pilze unter Artenschutz stehen. Daher ist es nur gestattet, geringe Mengen für den eigenen Verzehr zu sammeln.

Wild und Pilze passen gut zusammen

Pilze eignen sich hervorragend als Beilage zu Wildgerichten aber auch als pures, vegetarisches Pfannengericht. Getrocknet lässt sich ein würziges Pilzpulver herstellen, perfekt zum Verfeinern von Soßen und Suppen. Weitere raffinierte Ideen zum Nachkochen gibt es im Internet unter wild-auf-wild.de und in der Broschüre Wilde Festtagsküche.

Einen kostenfreien Audiobeitrag zum Thema Pilze sammeln gibt es hier: https://www.presseportal.de/pm/54673/532142510

Tipps des DJV für eine erfolgreiche Pilzjagd:

  • Den Wildtieren zuliebe: Naturschutzgebiete, Ruhezonen und Dickichte sind tabu, ebenso Ausflüge in der Dämmerung und nachts.
  • Achtung Schadstoffe: Pilze an stark befahrenen Straßen oder Industrieanlagen stehen lassen.
  • Schimmelgefahr: Pilze nicht in Plastikbehältern oder -tüten transportieren – lieber luftige Körbe nutzen.
  • Röhrlinge wie Marone oder Steinpilz sind gut für Einsteiger geeignet. Wichtig: Nur gute Qualität findet den Weg in den Korb.
  • Ganz schön giftig: essbare Lamellenpilze haben manchmal ungenießbare Doppelgänger.
  • Nur abdrehen oder abschneiden: Das Myzel im Boden darf nicht beschädigt werden.
  • Bürste oder feuchtes Tuch sind gute Pilzreiniger.
  • Keine Raffgier: Nur für den Eigenbedarf sammeln.
  • Sicherheit geht vor: Anerkannte Pilzsachverständige gibt es im Internet: http://www.dgfm-ev.de.
  • Waldpilze sind die perfekten Begleiter für Wildbret: Rezepte gibt es unter http://www.wild-auf-wild.de.