Europas Umgang mit dem Wolf: Neue Wege im Schutz und Management

Hochkarätig besetzte Online-Veranstaltung diskutierte den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Anpassung des internationalen Schutzstatus von Wölfen im Rahmen der Berner Konvention

Ein Wolf im Haarwechsel. (Symbolbild: Franz W. auf Pixabay)
Ein Wolf im Haarwechsel. (Symbolbild: Franz W. auf Pixabay)

In einer richtungsweisenden Online-Veranstaltung der Intergruppe „Biodiversität, Jagd, Land“ des Europäischen Parlaments, in Zusammenarbeit mit der European Federation for Hunting and Conservation (FACE) und der European Landowners‘ Organization (ELO), standen die „Nächsten Schritte für den Wolfsschutz und das Wolfsmanagement in Europa“ im Fokus. Der Diskurs kreiste insbesondere um den Vorschlag der Europäischen Kommission zur Anpassung des internationalen Schutzstatus von Wölfen im Rahmen der Berner Konvention.

Experten fordern ausgewogenen Ansatz

Mit einem Panel aus hochrangigen Vertretern des Europäischen Parlaments, der Europäischen Kommission, Wildtierschutzexperten und Stakeholdern wurden die Herausforderungen und Chancen für den Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation in Europa beleuchtet. Alberto Arroyo Schnell vom Europäischen Regionalbüro der IUCN leitete die Debatte und unterstrich die Bedeutung der Koexistenz und eines ausgewogenen Managements, um den Schutz der Wölfe zu gewährleisten und gleichzeitig das Zusammenleben mit der ländlichen Bevölkerung zu fördern.

Politische Unterstützung für eine aktualisierte Gesetzgebung

Die Europaabgeordnete Elsi Katainen hob den Kommissionsvorschlag zur Änderung des Berner Übereinkommens hervor und betonte die Notwendigkeit einer streng regulierten und nachhaltigen Bewirtschaftung. Juan Ignacio Zoido und Herbert Dorfmann sprachen sich für eine Anpassung der EU-Habitat-Richtlinie an die veränderten Umstände aus, um mehr Flexibilität im Wolfsmanagement zu ermöglichen und rechtliche Klarheit zu schaffen.

Wissenschaft und Naturschutz vereint für nachhaltige Lösungen

Thomas Waitz erinnerte daran, dass Wölfe ein essenzieller Bestandteil unserer Biodiversität sind und Maßnahmen zur Schadensverhütung bei Nutztieren voranzutreiben sind. Wissenschaftler und Naturschützer wie Dr. John Linnell und Luis Suarez betonten die Rolle der Wölfe im Ökosystem und forderten die aktive Unterstützung von Gemeinschaften, die mit Wölfen koexistieren.

Landwirtschaftliche Perspektiven auf den Wolfsschutz

Niall Curley von COPA COGECA thematisierte die Sorgen der Landwirte und die Notwendigkeit, die Wolfspopulationen effektiv zu managen, um Konflikte zu minimieren und die Artenvielfalt zu schützen. Die Veranstaltung zeigte deutlich, dass ein kooperativer Ansatz zwischen allen beteiligten Parteien erforderlich ist, um zukunftsfähige Lösungen für den Umgang mit Europas Wölfen zu finden.

Die intensiven Diskussionen und der Austausch von Best Practices weisen den Weg für ein modernes Wolfsmanagement in Europa, das den Schutz der Wölfe mit den Bedürfnissen der Menschen in Einklang bringt.