Europäisches Netzwerk für sichereres Wildfleisch (Wildbret) initiiert

Das Netzwerk „Safety in the Game Meat Chain“ soll sicherstellen, dass Wildfleisch für Verbraucherinnen und Verbraucher weltweit so sicher wie möglich wird.

Frisches Wildbret auf einem weißen Teller. Dazu ein Mörser, Rosa Pfeffer, Wacholderbeeren, frischer Rosmarin und Thymian. (Symbolbild: wax111 auf Pixabay)
Frisches Wildbret auf einem weißen Teller. Dazu ein Mörser, Rosa Pfeffer, Wacholderbeeren, frischer Rosmarin und Thymian. (Symbolbild: wax111 auf Pixabay)

In einem ambitionierten Vorhaben zur Erhöhung der Sicherheit von Wildfleisch (Wildbret) haben sich 29 Länder dem europäischen Netzwerk „Safety in the Game Meat Chain“ angeschlossen, das in den kommenden vier Jahren unter der Leitung des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR) aufgebaut wird. Das Netzwerk zielt darauf ab, Erkenntnisse über Gesundheitsrisiken, die mit jagdlich gewonnenem Wildfleisch verbunden sind, auszutauschen und zu verringern.

Wildfleisch von Tieren wie Hirsch, Reh, Wildschwein oder Fasan weist einen kleinen ökologischen Fußabdruck auf, da die Tiere in freier Wildbahn aufwachsen und fressen, was ihnen vor den Schnäbeln oder Mäulern kommt. Allerdings können diese Tiere auch unerwünschte Stoffe aus der Umwelt aufnehmen und zoonotische Krankheitserreger übertragen. Das Netzwerk „Safety in the Game Meat Chain“ soll sicherstellen, dass Wildfleisch für Verbraucherinnen und Verbraucher weltweit so sicher wie möglich wird.

Das Netzwerk besteht aus fünf Arbeitsgruppen, die sich über einen Zeitraum von vier Jahren mit Themen wie Jagdbetrieb und Verarbeitung, Handelsketten und Vertriebswege sowie dem stofflichen und biologischen Gefährdungspotenzial auseinandersetzen werden. Dabei werden Forschungsaktivitäten auf nationaler Ebene gebündelt und ausgewertet. Interessengruppen aus Wissenschaft, Industrie, staatlichen Institutionen und Verbraucherinnen und Verbrauchern sollen dabei kontinuierlich über neue Erkenntnisse informiert werden.

Ein Hauptaugenmerk liegt auf der Verringerung des Eintrags von Schwermetallen wie Blei aus der Munition beim Erlegen der Tiere sowie der Vermeidung oder Reduzierung von Umweltkontaminanten. Die biologischen Risiken reichen von Parasiten wie Trichinen über bakterielle Zoonosen wie Salmonellen bis hin zu viralen Zoonosen wie Hepatitis E bei Wildschweinen.

Das Netzwerk strebt auch die Harmonisierung internationaler Standards für die Lebensmittelsicherheit an, insbesondere im grenzüberschreitenden Handel mit Wildprodukten. Dabei sollen Erkenntnisse über unterschiedliche Jagd- und Ausbildungspraktiken sowie nationale Standards und gesetzliche Regelungen einfließen. Zudem plant das Netzwerk, Verbraucherinnen und Verbraucher über Risiken und sicheren Umgang mit Wildfleisch aufzuklären, um das Vertrauen in Wildfleisch und Wildprodukte zu stärken.

„Safety in the Game Meat Chain“ ist ein vom European Cooperation in Science & Technology (COST) Programm gefördertes Projekt.

Quelle: Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR)