Bär verletzt deutschen Umweltaktivisten in den polnischen Karpaten

Lebensgefährlicher Irrtum: Eine „Waldrettungsaktion“ endete für einen von zwei Umweltaktivisten nach einem Bärenangriff im Krankenhaus.

Eine Wildkamera hat den Moment festgehalten als der Bär aus dem Eingang zu seiner Höhle, der sich unter einem Baum befand, hinausschaut und der Aktivist die Beine in die Hand nimmt. (Quelle: Michal Gzowski; @GzowskiMichal auf X)
Eine Wildkamera hat den Moment festgehalten als der Bär aus dem Eingang zu seiner Höhle, der sich unter einem Baum befand, hinausschaut und der Aktivist die Beine in die Hand nimmt. (Quelle: Michal Gzowski; @GzowskiMichal auf X)

Während einer Umweltschutzaktion zur Rettung von Wald im polnischen Teil der Ostkarpaten, gerieten zwei Aktivisten, die Beweise für die Vertreibung von Bären durch Abholzung sammeln wollten, in Lebensgefahr, da wenigstens ein Bär augenscheinlich das Waldgebiet noch nicht verlassen hatte.

Laut einem Bericht des britischen „Telegraph“ hatte das Duo erwartet, dass die Bärenhöhle verlassen war. Ein folgenschwerer Irrtum: Sie kamen der Höhle sehr nah, zu nah für den sie bewohnenden Bären, der aus der Höhle herausstürmte und die beiden Männer durch den Wald jagte. Dabei wurde einer der Aktivisten, der nach Angaben des „Telegraph“ deutscher Staatsbürger sein soll, von dem Raubtier eingeholt und angegriffen, da er gestolpert war. Dabei erlitt der Aktivist schwere Verletzungen. Er wurde mit einem Rettungshubschrauber in ein Krankenhaus geflogen, soll sich aber glücklicherweise in einem stabilen Zustand befinden.

Die Aufnahmen einer nahegelegenen Kamerafalle, die wahrscheinlich zur Überwachung der Bärenhöhle aufgestellt war, dokumentierten den Vorfall. Michał Gzowski, Pressesprecher der staatlichen polnischen Forstbehörde, teilte die Bilder auf der Plattform X und kommentierte den Angriff etwas zynisch wie folgt:

Eine Kamerafalle hat einen Bären gefilmt, der einen Ökoaktivisten angegriffen hat. Er wollte beweisen, dass das Versteck leer war, weil Förster seinen Lebensraum zerstört hatten. Eine ziemliche Ironie des Schicksals – Pseudo-Ökologen griffen Förster, GOPR (Polnischer freiwilliger Bergrettungsdienst, Anm. d. Red.) und Polizisten an, und jetzt retten diese Menschen ihr Leben. Wird es einen Darwin Award geben?

Die „Wild Carpathians Initiative“, zu der auch der verletzte Umweltaktivist gehört, gab gegenüber dem britischen „Telegraph“ an, dass ihre Aktivisten den Bären nicht hätten stören sollen, der sich im Bieszczady-Gebirge in den Ostkarpaten wahrscheinlich gerade auf den Winterschlaf vorbereitete.