Weidetierhalter machen gegen Wölfe mobil

IG Sichere Weidewirtschaft ruft zur Bildung einer Gemeinschaft gegen Wölfe in Deutschland und Mitteleuropa auf – Schutz meines Landes vor großen Raubtieren

Fünf Wölfe im Wald (Symbolbild: iStock/AB Photography)
Fünf Wölfe im Wald (Symbolbild: iStock/AB Photography)

Wiedergabe im Wortlaut:

Schutz meines Landes vor großen Fleischfressern

Interessengemeinschaft Sichere Weidewirtschaft – Oktober 2021

Die Interessengemeinschaft wurde vor über zehn Jahren gegründet. Über diese lange Zeit konnten wir uns eine gewisse Kompetenz zum Thema erarbeiten. In erster Linie dienten uns dazu wissenschaftliche Veröffentlichungen, aber auch die Zusammenarbeit mit Freunden und Kollegen in Deutschland, Österreich, der Schweiz, in Frankreich, im Südtirol und dem Trentino. Unseren Standpunkt zu Wölfen in Mitteleuropa teilen wir mit unseren Freunden.

Die Wölfe, diese hochsozialisierte Säugetierart, zumal als Vorfahr unserer Hunde, ist uns einerseits so nahe, aber andererseits als Großraubtier so verhasst, dass sie fast unsere Gesellschaft spaltet. Die Erhaltung der Art Canis lupus lupus und eine sichere Weidewirtschaft stehen sich nicht diametral gegenüber. Das kleine Deutschland muss kein Teil der großen eurasischen Spielwiese für Wölfe sein, die bis zur Beringstraße am Ende des riesigen Asiatischen Kontinents reicht.

Genau das fordern auch unsere Nachbarn für ihre Länder. Wir stellen uns damit eindeutig gegen die Large Carnivore Initiative for Europe (LCIE), die eine flächendeckende Besiedelung Europas mit Wölfen fordert und stellen die Gründung einer Protection my countrie from Large Carnivores (PCLG) – Schutz meines Landes vor Großen Fleischfressern – in Aussicht.

Deutschland braucht keine Wölfe und die Wölfe brauchen Deutschland nicht zu Erhaltung ihrer Art.

Biologie 6. Klasse

Die Vertreter der Wolfslobby propagieren ein Miteinander von Menschen und Wölfen. Das ist biologisch falsch. Es gibt nur ein Gegeneinander. Das ist biologisch bedingt. Der Wolf ist ein Carnivor. Der Mensch und seine Tiere gehören zu seinem Carne.

Der Wolf muss sich ernähren. Der Mensch muss sich und seine Tiere gegen ihn verteidigen. Das ist unveränderbare Natur. Der Wolf hat also den aktiven Part und der Mensch den passiven, den inaktiven. Die Menschen wollen den Wolf nicht fressen, aber der Wolf will die Menschen und ihre Tiere fressen. Das sollte erst einmal festgehalten und dick unterstrichen werden. Denn es ist die Basis, das Hauptargument gegen Wölfe in unserer Kulturlandschaft.

Dazu kommt, dass Wölfe in unserer Kulturlandschaft keine ökologische Funktion haben. Sie sind nicht nur überflüssig, sondern sind Schädlinge wie Flöhe, Läuse, Wanzen, Zecken und die Anophelesmücke; Schädlinge, die getilgt werden müssen. In der Enge unserer Kulturlandschaft sind Wölfe zudem einem hohen Hybridisationsdruck ausgesetzt. Also, Wölfe gehören nicht nach Mitteleuropa.

Dagegen steht die Ideologie der Wolfslobby

„Sie fressen vorwiegend Wild.“

Unser Wild wird nicht für Wölfe gehegt. Weidetiere und Menschen sind nicht sicher. Risse an Weidetieren nehmen überproportional zu. Menschen sind zunehmend in Gefahr.

„Sie haben eine natürliche Scheu vor Menschen.“

Eine natürliche Scheu gibt es bei Tieren nicht. Die Scheu wurde durch die Jagd erzeugt. Dass die Scheu nachlässt, weil sie nicht gejagt werden, sehen wir daran, dass Wölfe tagsüber in Wohngebieten umherstreifen.

„Menschen gehören nicht zum Nahrungsspektrum der Wölfe.“

Dummes Zeug. Im Jahrbuch 44 der „Beiträge zur Jagd- und Wildforschung“ hat Prof. Dr. Michael Stubbe auf mehreren Seiten Wolfsangriffe auf Menschen aufgelistet.

„Wo der Wolf läuft ist der Wald gesund.“

Soll heißen, die Wölfe beseitigen ein Zuviel an Wild, das die Bäume schädigt. Das trifft vielleicht für Sibirien zu. In unserer Kulturlandschaft machen das die Förster und Jäger. 350.000 Jagdscheininhaber können nicht durch 3.000 Wölfe ersetzt werden. Im Gegenteil, Rotwild schädigt im Winter die Bäume, weil sie durch Wölfe von der Wildfütterung vertrieben werden.

„Die Wölfe reißen nur alte und kranke Tiere.“

 Falsch! Die Raubtiere schlagen Tiere, die sie leicht erbeuten können. Zuerst Jungtiere, sowie kleine, vor großen Tieren, z. B. Rehwild vor Rotwild. Leicht erbeutet werden auch Tiere hinter Zäunen und in Gattern, weil die Tiere nicht herauskönnen.

Es ist schon haarsträubend, was uns die Wolfslobby als ihre Gründe anbietet.

Schutz vor Wölfen

Nachdem die grundlegenden biologischen Verhältnisse geklärt sind, steht die Frage wie sich Menschen und Weidetiere effektiv vor Wölfen schützen können.

Die Tatsache, dass Wölfe in Mitteleuropa Schädlinge sind, erfordert ihre vollständige Entfernung. Bei der großen Zahl vorhandener Wölfe in Osteuropa und Asien würde die Population der eurasischen Wölfe dabei keinen Schaden nehmen. Diese Population war nie in Gefahr. Die Wolfsfreunde beklagen, dass Subpopulationen in Gefahr sind, aber sie irren. Alle europäischen Subpopulationen wachsen oder sind stabil.

Eine angebliche westpolnisch-deutsche Tiefland-Population ist nicht existent, sondern Teil der großen eurasisch-baltischen Metapopulation (Sylwia D. Czarnomska et. al. 2013; Prof. Dr. Michael Stubbe 2019).

Die italienisch-französisch-schweizerische Population hätte noch eher eine Existenzberechtigung, wenn sie nicht den absolut höchsten Hybridisierungsgrad in Europa hätte.

Wir müssen feststellen, die Rechtsvorschriften, die die Wölfe bei uns schützen,sind nichts anderes als das Diktat einer Gruppe verantwortungsloser Menschen, die sich Artenschützer nennen. Sie konnten sich gegenüber Politikern durchsetzen, die die Auswirkungen nicht erkannten.

Aber leider sind diese Vorschriften noch geltendes Recht.

Diese Gesetze hatten von vornherein, beginnend mit der Berner Vereinbarung, für Deutschland keine wissenschaftliche ökologische Basis. Sie hätten nie beschlossen werden dürfen, denn zu dieser Zeit und auch vorher schon, waren die europäischen Populationen nicht in Gefahr. Die große eurasische Wolfspopulation war zu keiner Zeit in Gefahr.

Nach nun schon 20 Jahren mit Wölfen in Deutschland ist es lange Zeit diese Gesetze endlich zu kassieren und diese Schädlinge aus Deutschland zu entfernen.

Was haben sich diese „Artenschützer dabei gedacht?

Diese falschen Propheten sind ökologisch ungebildet. Sie machen keinen Unterschied zwischen Naturräumen und Kulturräumen. Die in der Berner Konvention dargestellte Zonierung mit verschiedenen Graden des Wolfsschutzes wurde in der EU in den Anhängen zu den FFH-Richtlinien festgeschrieben. Für Deutschland ist es realitätsfern und wird, wie wir sehen, hier auch nicht praktiziert. Jede Art von Zonen werden die Wölfe überwinden. Sie gehen immer dorthin, wo der Tisch für sie reichlich gedeckt ist. So bleibt der Wunsch nach wolfsfreien Gebieten, als Inseln in einem Wolfsgebiet, eine Utopie, wie auch Wolfsschutzgebiete in einem wolfsfreien Land.

Bezogen auf die drei Großprädatoren ist der Unterschied Deutschlands zu Naturräumen offensichtlich. Während sie z.B. in der Taiga natürliche Feinde haben und das Nahrungsangebot limitiert ist, finden sie in Deutschland ein für sie unnatürliches Paradies vor, keine natürlichen Feinde und leicht zu erreichende Beute im Überfluss, bedingt durch eine hohe Wilddichte und die Tiere der Bauern auf den Weiden. In eingezäunten Herden wüten Wölfe so lange bis sich kein Tier mehr regt.

Das deutsche Wolfsmanagement glaubt, trotz genteiliger Faktenbasis, noch immer daran, dass die Prävention gegen Großraubtiere mittels Elektrozäunen und Herdenschutzhunden (HSH) funktionieren kann. Doch die Aufrüstung hat Grenzen.

Dieses Ansinnen des Wolfsmanagements ist damit verbunden, dass die Wölfe alle Freiheiten genießen, während die Menschen und ihre Tiere Restriktionen unterliegen. Dieser Zustand wird durch das Grundgesetz nicht gedeckt. Zunehmend kommt noch ein weiterer Aspekt dazu. Die NGOs haben den Wolfsschutz langfristig als ein profitables Geschäftsmodell entdeckt. Ursprüngliches NGO-Personal steigt in lukrative offizielle Posten auf. NGOs gewinnen an Macht und Geld. Sie schämen sich nicht, ein Geschäftsmodell zu betreiben, das auf der Not der Weidetierhalter aufgebaut ist.

Die furchtbaren Auswirkungen dieser realitätsfernen Wolfspolitik

Es zeigte sich von Anfang an, dass man biologische Gesetze nicht einfach wegwischen kann. Elektrozäune, Herdenschutzhunde (HSH) und eine stärkere Behirtung stellen, wenn überhaupt, nur einen zeitweiligen Schutz dar. Die Zäune müssen immer höher werden, es werden immer mehr HSH eingesetzt. Aber trotzdem steigen die Risszahlen jedes Jahr weiter überdimensional an.

Für das Jahr 2020 wurden in Deutschland knapp 4.000 gerissene Weidetiere gemeldet. Die Weidetierhalter reagieren, indem immer mehr Herden eingestallt oder verkauft werden. Die umfangreiche nebenberufliche Schäferei, die oft seltene, vom Aussterben bedrohte Arten am Leben erhält, stirbt leise, weil kaum jemand Notiz davon nimmt. Die körperlichen und finanziellen Anstrengungen besonders der Schäfer sind nicht mehr zu schaffen.

Selbst die Zahlen der offiziellen Dokumentations- und Beratungsstelle zum Thema Wolf (DBBW) zeigen eine beängstigende Entwicklung der Zunahme der Wölfe und der Zunahme der Weidetierrisse. Andererseits werden diese offiziellen Zahlen kritisiert, weil zu späte Rissaufnahmen oft den Wolf als Verursacher ausschließen, was wiederum enttäuschte Weidetierhalter davon abhält ihre Risse zu melden. Diese Minimierung der Zahlen spielt natürlich den Wolfsfreunden in die Karten.

Beängstigend ist dabei, dass Deutschland, trotz minimierter Zahlen, einen absoluten Spitzenplatz in der Welt einnimmt

– in der Menge der Wölfe pro Land – es sind im Jahr 2021 mehr als die skandinavischen und baltischen Länder zusammen haben,

– in der Dichte der Rudel nebeneinander – in der Lausitz sind Rudelterritorien oft kleiner als 100 Quadratkilometer. Das ist einmalig auf der Welt. Die Auswirkungen auf Niederwild und Bodenbrüter sind verheerend.

– im Wolfsmanagement – die meisten Länder im Norden und Osten von uns reduzieren regelmäßig ihren Wolfsbestand. Wir regulieren als einzige nicht!

Es ist doch offensichtlich, dass ständig wachsende Zahlen an Wölfen, bei ständig hohem Nahrungsangebot für sie, zum Chaos in Deutschland führen muss.

Die Lügen des deutschen Wolfsmanagements

Es ist leider kein echter Trost, dass die Wölfe auch für Mitteleuropa aus der Roten Liste der IUCN entfallen sind. Sie sind bereits im Jahr 2013 in die Kategorie „mit geringstem Grund zur Besorgnis“ eingestuft worden, natürlich nur unter Einbeziehung unserer Wölfe. Mit diesem Zustand konnte sich das deutsche Wolfsmanagement aber nicht abfinden und belässt die Wölfe in der deutschen Roten Liste in der Kategorie „ernsthaft bedroht“, denn sie wollen noch mehr Wölfe. Diese Dreistigkeit wird untermauert mit der vom BMU nach Brüssel gemeldeten Zahl Wölfe von 60 Individuen in Deutschland (letzte Änderung 12.12.2019).

Wir hatten im Jahr 2020 die Kanzlerin von dieser unglaublichen Lüge ihrer Ministerin informiert. Eine Antwort haben wir nicht bekommen.

Dass selbst die offiziellen Zahlen vom BfN und DBBW sich davon um fast das 20fache unterscheiden, interessiert scheinbar niemand:

1.104 Tiere lt. BfN-Bericht vom 30.10.2020: 128 Rudel, 35 Paare, 10 sesshafte Einzeltiere;

915 Tiere lt. DBBW vom August 2021: 113 Rudel, 1 Paar, 9 sesshafte Einzeltiere (Die Rudel wurden mit je 8 Tieren angenommen. Wotschikowsky 2017).

Für die Zukunft wünscht sich das Bundesamt für Naturschutz (BfN) 1.400 Rudel im Land. Zumindest haben sie „ermittelt“, dass dafür Platz vorhanden ist.

Das wären ca. 14.000 Wölfe!

Niemand kann genau sagen wieviel Wölfe derzeit in Deutschland leben. Gut informierte Kreise geben Zahlen um 3.000 an. Wir rechnen mit einem Herbstbestand 2021 von mindestens 3.000 Wölfen jeden Alters und wissen, dass jährlich ca. 33% dazu kommen. Das entspricht einer Verdoppelung der Zahlen in 2,5 Jahren und einer Vervierfachung in 5 Jahren.

Also müssen wir im Jahr 2026 mit mindestens 12.000 Wölfen rechnen! Eine Weidetierhaltung ist schon bei weniger Wölfen nicht mehr möglich. Für das auf Unrecht beruhende deutsche Wolfsmanagement werden zunehmend mehr Kräfte eingestellt, weil immer mehr Wolfserwartungsgebiete dazu kommen, aber auch neue Forschungsgebiete eröffnet werden, wie zuletzt das „Bundeszentrum Weidetiere und Wolf“ in Eberswalde.

Aber die Massen von Mitarbeitern können den Umstand nicht wettmachen, dass sie gegen die Natur arbeiten und nie das gewünschte Ergebnis erreichen werden, weil ein Zusammenleben mit diesen Raubtieren einfach nicht möglich ist. Bezeichnend für diesen teuren und gefährlichen Unsinn ist die Tatsache, dass keiner der deutschen Professoren, die auf dem Gebiet der Großprädatoren arbeiten, lehren und forschen, sich am offiziellen Wolfsmanagement beteiligt. Im Gegenteil, sie wenden sich in Wort und Schrift dagegen.

Was kostet uns ein Wolf?

Die Konsequenz der immer stärkeren Aufrüstung des Wolfsmanagements sind die ständig zunehmenden Kosten, vor allem für die Gehälter der Mitarbeiter und die Aufwendungen für den Ersatz gerissener Weidetiere. Dazu kommt ein großer Teil für „Honorare“ für Mitarbeiter von NGOs, Werbungskosten für Spielfilme, Videos, Plakate und Printerzeugnisse.

Wieviel Geld braucht man, um die Deutungshoheit über alle deutschen Medien zu gewinnen?

Das deutsche Wolfsmanagement ist ein vom Staat finanzierter Monopolbetrieb ohne Konkurrenten mit einem Gummi-Etat und einem Erzeugnis, das niemand braucht. Keiner Firma in unserem Land geht es besser.

Wir hatten im Jahr 2018 in einer umfangreichen Arbeit, für die Zeit vom Jahr 2000 an, Gesamtkosten von ca. einer Milliarde Euro ermittelt. Davon ausgehend, rechnen wir für das Jahr 2021 mit 1,5 Milliarden Euro Gesamtkosten und teilen sie durch die offiziellen 1.000 Wölfe (Durchschnitt von BfN und DBBW). Das ergibt folgendes unglaubliche Ergebnis:

Ein Wolf kostet 1,5 Millionen Euro

Da ist man erst mal sprachlos. Man rechnet nochmal nach: es stimmt wirklich!

Ein nutzloses Tier, nein, Schaden verursachendes Tier lassen wir uns 1.500.000 Euro kosten! EIN Tier.

Diese 1,5 Milliarden Gesamtkosten dienen der Vernichtung der Weidewirtschaft in Deutschland, wohl nicht als Ziel, aber als Ergebnis. Das ist noch keinem Parlamentarier, keinem Minister, keinem Staatssekretär aufgefallen. Armes Deutschland!

Nun wird man die von uns genannten Kosten von 1,5 Milliarden Euro anzweifeln. Wir lassen uns gern von einem anderen Betrag einer offiziellen Ermittlung überzeugen.

Was ist zu tun?

Alle Gesetze, die dem Schutz des Wolfes in Deutschland dienen, werden, wegen nichtzutreffender Sache, kassiert.

Die Wölfe werden innerhalb von drei Jahren aus Deutschland entfernt.

Die Wölfe werden in die Jagdgesetze der Bundesländer aufgenommen – ohne Schonzeit.

Quelle: IG Sichere Weidewirtschaft, Oktober 2021

Zum Download: Schutz meines Landes vor großen Fleischfressern – Argumente gegen Wölfe in Deutschland