Seen im Klimawandel

Erkenntnisse einer neuen Studie

Ausgetrocknetes Kleingewässer (Symbolbild: Thorsten Frenzel)
Ausgetrocknetes Kleingewässer (Symbolbild: Thorsten Frenzel)

Die neue „Blitzlichtstudie Seen und Klimawandel“ zeigt: Von negativen Auswirkungen des Klimawandels sind besonders stark durch menschliche Aktivitäten beeinträchtigte Seen, Kleingewässer und Feuchtgebiete betroffen. Die Studie hat ein Expertenteam aus Global Nature Fund und Grüne Liga e.V. erstellt. Veröffentlicht wurde sie jetzt als BfN-Skript 624.Gewässerökosysteme sind häufig durch Verschmutzung, zum Beispiel den breiten Einsatz von Düngemitteln und intensive Nutzung belastet. Der Klimawandel sorgt für zusätzliche Stressfaktoren wie steigende Temperaturen, längere Trockenperioden, häufigere Starkregenereignissen und weniger Eisbedeckung im Winter. Die „Blitzlichtstudie Seen und Klimawandel” erklärt, wie genau die aquatische Umwelt auf diese Kombination von Einflüssen reagiert. Sie beleuchtet ein breites Spektrum von Aspekten – die Folgen für den Wasserhaushalt und die physikalischen Prozesse, die Veränderung der chemischen Bedingungen der Ökosysteme und die vielfältigen Auswirkungen auf die Biodiversität, das Fischsterben und die zunehmende Ausbreitung von Neobiota eingeschlossen.

Die besorgniserregende Schlussfolgerung aus dieser Untersuchung: Viele Seen sind so stark durch menschliche Aktivitäten belastet, dass sie dem Klimawandel nicht widerstehen können. Dies hat auch Folgen für die Menschen, zum Beispiel zu sich weiter verschärfenden Konflikten bei der Wassernutzung.

Die Blitzlichtstudie befasst sich vorrangig mit der Situation an deutschen Seen, Kleingewässern und Feuchtgebieten, bezieht aber auch Erkenntnisse aus anderen europäischen Ländern wie Estland oder der Schweiz mit ein. Neben den Praxis- und Fallbeispielen, die die Anfälligkeit der Gewässerökosystemen deutlich machen, bietet die Studie eine Grundlage für erste Schlussfolgerungen und zeigt Handlungsmöglichkeiten für den besseren Schutz von Seen und anderen Gewässern auf. Dabei gilt es zum Beispiel, Schadstoffeinträge konsequent zu vermeiden, Ufer zu renaturieren, Wasser äußerst zurückhaltend zu verwenden sowie innovative und nachhaltige Ansätze zur Landwirtschaft und Landnutzung, zum Beispiel Paludikultur zu realisieren. Die Veröffentlichung soll als Thesensammlung für weitere Diskussionen zu dieser Thematik dienen.

Studie

BfN Schriften 624 – Blitzlichtstudie „Seen und Klimawandel“

Quelle: Bundesamt für Naturschutz