Schweizer greifen gegen Wölfe durch

Weitere Wölfe werden im Kanton Graubünden erlegt – Verletzter Wolf durch die kantonale Wildhut erlegt

Ein Wolf. (Symbolbild: Marcel Langthim)
Ein Wolf. (Symbolbild: Marcel Langthim)

Sowohl beim Beverinrudel als auch beim Wannaspitzrudel wurden in diesem Jahr Regulierungsabschüsse getätigt. Aus dem Beverinrudel wurden zwei Jungwölfe und aus dem Wannaspitzrudel ein Jungwolf erlegt. Im Verlauf des Alpsommers konnten sowohl beim Beverinrudel als auch beim Wannaspitzrudel höhere Welpenzahlen bestätigt werden, als dies erste Sichtungen nahelegten. Beim Beverinrudel wurden Ende August sieben Welpen nachgewiesen, beim Wannaspitzrudel gelang im September der Nachweis von sechs Welpen. Gemäß eidgenössischer Jagdgesetzgebung darf im Rahmen einer Rudelregulation bis zur Hälfte dieser Jungtiere erlegt werden. Das Bundesamt für Umwelt hat den entsprechenden Gesuchen des Kantons am 28. Oktober 2022 zugestimmt. Im Wannaspitzrudel dürfen demnach zusätzlich zum bereits erlegten Jungwolf zwei weitere Jungwölfe erlegt werden.

Vatertier des Beverinrudels M92 soll erlegt werden

Aufgrund des Nachweises einer höheren Reproduktionszahl beim Beverinrudel wurde neben den zwei bereits Ende Juli erlegten Tieren ein dritter Wolf zum Abschuss freigegeben. Dabei darf entweder ein weiterer Jungwolf erlegt werden oder das Vatertier M92. Aufgrund seines besonders problematischen Verhaltens soll mit dem dritten Abschuss das Vatertier M92 erlegt werden.

Die Frist für den Abschuss des Vatertieres M92 endet am 31. Januar 2023, diejenige für Abschüsse von Jungwölfen endet am 31. März 2023.

Verletzter Wolf durch die kantonale Wildhut erlegt

Am Samstag, 29. Oktober 2022, musste die kantonale Wildhut in der Gemeinde Lumnezia einen ausgewachsenen Wolfsrüden aufgrund einer schweren Verletzung erlegen. Die erste Begutachtung des Tierkadavers durch die Wildhut brachte eine Fraktur am Schulterblatt zutage. Die weitere Begutachtung folgt gemäß Vorgabe des Schweizerischen Wolfskonzeptes am Institut für Fisch- und Wildtiergesundheit der Universität Bern. Diese soll Aufschluss über das Ausmaß und die Ursache der Verletzung geben. Die Identifikation und allfällige Rudelzuordnung des Wolfs mittels DNA-Analyse wird am Laboratoire de biologie de la conservation der Universität Lausanne durchgeführt. In der Region sind die beiden Rudel Wannaspitz und Valgronda bestätigt.

Hintergrund

Momentan leben 9.5 Wolfsrudel und insgesamt mindestens 76 Wölfe in Graubünden. Es ist im ganzen Kantonsgebiet jederzeit mit Wolfspräsenz zu rechnen.

Quelle: Amt für Jagd und Fischerei des Kantons Graubünden