Mindestens drei Welpen im Rüdesheimer Rudel

Genetische Analysen bringen neue Erkenntnisse zu Wölfen im Rheingau

Wölfin mit drei Welpen (Symbolbild: iStock/dssimages)
Wölfin mit drei Welpen (Symbolbild: iStock/dssimages)

Das hessische Wolfsrudel bei Rüdesheim im Rheingau umfasst neuesten Erkenntnissen zufolge mindestens drei weibliche Welpen. Dies ergab die genetische Analyse mehrerer Proben, die im Rahmen des aktiven Wolfsmonitorings des Wolfszentrums Hessen (WZH) genommen wurden.

Seit Juli 2021 war durch die Aufnahme einer Kamerafalle bekannt, dass die im Territorium Rüdesheim lebenden Wölfe mindestens zwei Welpen haben. Das genetische Profil eines weiblichen Welpen wurde bereits Ende des Jahres aus Haar- und einer Kotprobe entschlüsselt. Zwei weitere kommen nun hinzu, damit erhöht sich die Zahl der bestätigten Wolfswelpen im Territorium Rüdesheim auf drei.

Hintergrund

Vor genau einem Jahr, im Januar 2021, lieferte eine Kotprobe des Rüden GW1958m den ersten genetischen Nachweis eines Wolfs im Bereich des Rheingauer Hinterlandwaldes. Es folgten zahlreiche Meldungen, die durch das Wolfszentrum Hessen als sichere Wolfsnachweise eingestuft wurden, darunter mehrere Fotos von Kamerafallen, die zum Teil bereits im vorigen Sommer aufgenommen wurden, und weitere DNA-Proben. Im März 2021 gelang der erste genetische Nachweis der Fähe des Rudels, GW1798f. Die anschließend in diesem Frühjahr geborenen Welpen sind die ersten Nachkommen von Wölfen in Hessen seit der Wiederbesiedlung Hessens durch Wölfe.

Seit den ersten Nachweisen im jetzigen Territorium Rüdesheim in 2020 wurden insgesamt 119 sichere Wolfsnachweise in diesem Gebiet erbracht. Davon waren 66 Kamerafallenaufnahmen, 47 Kotproben und drei Wildtierrisse. Keines der Rudelmitglieder wurde an Nutztierkadavern nachgewiesen. Viele weitere Meldungen wurden durch das Wolfszentrum Hessen als Hinweise auf Wölfe eingestuft, die nicht sicher bestätigt bzw. überprüft werden konnten. Die gute Datenlage konnte durch den engagierten Einsatz der zuständigen Personen beim Forstamt Rüdesheim, der ehrenamtlichen Wolfsberaterinnen und Wolfsberater des Landes Hessen sowie der örtlichen Personen mit jagdlichem Hintergrund erreicht werden, die das aktive Wolfsmonitoring des WZH im Gebiet unterstützen.

Quelle: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG)