Landesjagdverbände Sachsen und Brandenburg planen engere Zusammenarbeit

Afrikanische Schweinepest und Wolf – Schwerpunktthemen wie diese und zahlreiche andere brandaktuelle Betätigungsfelder beschäftigen die beiden Landesjagdverbände gleichermaßen. In einem ersten Treffen wurde die engere Zusammenarbeit besprochen und geplant.

Kai Hamann, Karl-Heinz Hohmann, Wilhelm Bernstein, Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Robert Franck, Dr. Adolf With, Christian Berndt, Polo Palmen, Frank Seyring, Martin Wißmann (v.l.n.r.) trafen sich am 14.02.2023 in Torgau und beschlossen, insbesondere bei den Themen Wolf und ASP zukünftig enger zusammen arbeiten zu wollen. (Foto: LJVB/LJV Sachsen)
Kai Hamann, Karl-Heinz Hohmann, Wilhelm Bernstein, Dr. Dirk-Henner Wellershoff, Robert Franck, Dr. Adolf With, Christian Berndt, Polo Palmen, Frank Seyring, Martin Wißmann (v.l.n.r.) trafen sich am 14.02.2023 in Torgau und beschlossen, insbesondere bei den Themen Wolf und ASP zukünftig enger zusammen arbeiten zu wollen. (Foto: LJVB/LJV Sachsen)

In Brandenburg herrscht mit über 900 Tieren die weltweit höchste Wolfsdichte. Sachsen folgt mit mindestens 257 Individuen. Nach Angaben des sächsischen Landesamtes für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie (LfLUG) sowie der Fachstelle Wolf gibt es in Sachsen derzeit 36 Wolfsterritorien, in denen sich 31 Rudel, vier Paare und ein territoriales Einzeltier etabliert haben. In der Region Oberlausitz mit einer Fläche von rund 4.500 km² haben sich allein 24 Wolfsrudel angesiedelt, so der Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Wolf im Landesjagdverband Sachsen e.V., Dr. Adolf With.

Die Nutzierrisse und Wolfsübergriffe auf Haus- und Nutztiere sind zuletzt in beiden Bundesländern wiederholt angestiegen. Eine akzeptable Anzahl an Wölfen muss festgelegt werden, um die Konflikte im ländlichen Raum zu minimieren. „Eine stetig wachsende Population der Wölfe macht es unabdingbar, dass die bislang geltenden Gesetze durch ein Verfahren für die Begrenzung des Wolfsbestandes flankiert werden. Die Anzahl der zulässigen Wölfe muss unter Akzeptanzgesichtspunkten definiert und die aktive Entnahme über eine Abschussquote möglich werden”, sagt Frank Seyring, Präsident des Landesjagdverbandes Sachsen.

Ein weiteres Schwerpunktthema, welches beide Bundesländer mittlerweile gleichermaßen betrifft, ist die Afrikanische Schweinepest (ASP). In Brandenburg sind mittlerweile über 2.980 positive ASP-Fälle bestätigt und 574.000 Hektar sind von Restriktionen betroffen. Die Seuchenlage in Sachsen ist mit über 2.000 bestätigten Funden in drei Landkreisen ähnlich brisant. „Die ASP- Seuchenbekämpfung ist eine Aufgabe von nationaler Tragweite. Die derzeit betroffenen Bundesländer tragen die alleinige Verantwortung, eine weitere Ausbreitung zu verhindern – das funktioniert jedoch nicht im Alleingang, sondern nur gemeinsam“, sagt Dr. Dirk- Henner Wellershoff, Präsident des Landesjagdverbandes Brandenburg.

Die beiden Landesjagdverbände schauen geeint und zuversichtlich einer noch engeren Zusammenarbeit entgegen. Von gemeinsamen Arbeitsgruppen bis hin zu gemeinsamen öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen sind viele Aktionen geplant.

Quelle: LJVB/LJV Sachsen