Länderübergreifender Einsatz der Jägerschaft

Jagdpolitiker der CDU/CSU-Fraktionen treffen sich zum ersten Mal in Stuttgart für den Einsatz von Wäldern, Artenschutz und Ernährungssicherheit.

Gruppenbild vom Auftakttreffen der jagdpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktionen. (Quelle: Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V.)
Gruppenbild vom Auftakttreffen der jagdpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktionen. (Quelle: Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V.)

Auf Initiative der Sprecherin für Wald, Forst und Jagd der CDU-Landtagsfraktion, Sarah Schweizer MdL, fand am 1. und 2. Mai in Stuttgart das Auftakttreffen der jagdpolitischen Sprecher der CDU/CSU-Fraktionen der Länder, im Bund und im Europäischen Parlament statt. Die Jagdpolitiker der Union tauschten sich im Haus des Waldes über aktuelle jagdpolitische Themen und Herausforderungen aus. Sarah Schweizer wurde bei der Tagung zur Vorsitzenden des Gremiums gewählt.

Der Vorsitzende der CDU-Landtagsfraktion, Manuel Hagel MdL, gratulierte der Vorsitzenden und begrüßte die Etablierung des neuen fachpolitischen Austausches: „Es ist wichtig, dass wir innerhalb der Unions-Familie unsere Positionen in diesem Bereich länderübergreifend koordinieren. Die Jagd spielt eine ganz elementare Rolle bei der Tierseuchenbekämpfung, dem Wildtiermanagement und der nachhaltigen Bewirtschaftung unserer Wälder. Eine unserer wichtigsten Aufgaben ist es, auch den Bürgerinnen und Bürgern dieses positive Bild der Jägerinnen und Jäger zu vermitteln.“

Auch der baden-württembergische Minister für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz, Peter Hauk MdL, nahm auf Einladung der CDU-Landtagsfraktion an dem Treffen teil und betonte: „Es ist wichtig, dass wir die Jägerinnen und Jäger für ihren weiteren Einsatz für das Gleichgewicht im Wald motivieren. Sie erfüllen eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe, bei der neben der Pflege und Hege des Wildes vor allem auch der Naturschutz im Mittelpunkt steht.“

Jägerinnen und Jäger leisten wichtigen Beitrag zur Ernährungssicherheit im Land

„Ich freue mich über das Vertrauen meiner Kolleginnen und Kollegen und auf die Aufgaben, die wir alle zusammen anpacken wollen. Unser Austausch hat heute nämlich deutlich gezeigt: Die Herausforderungen, vor denen die Jägerinnen und Jäger stehen, enden nicht an Ländergrenzen und betreffen uns alle gleichermaßen: Angefangen bei der wichtigen Rolle der Jägerschaft bei der Sicherung zukunftsfähiger und klimastabiler Wälder, über die zunehmende Ausbreitung der Afrikanischen Schweinepest und den Umgang mit der wachsenden Wolfspopulation in Deutschland bis hin zur Sicherung der Artenvielfalt und der Biodiversität sowie dem Umgang mit invasiven Arten wie dem Waschbären. All diese Herausforderungen haben gemeinsam: Die Jägerschaft trägt in besonderer Weise zu deren Bewältigung bei. Deshalb ist es uns wichtig, dass wir den länderübergreifenden Austausch fortführen und verstetigen“, so Sarah Schweizer.

Klaus Burger MdL, Sprecher für Ernährung, Ländlichen Raum und Verbraucherschutz der CDU-Landtagsfraktion, unterstrich die Bedeutung der Jagd für Forst und Wald: „Ich verspreche mir von unserer neuen Zusammenarbeit so manche gute Idee, von der die baden-württembergischen Wäldern profitieren. Und natürlich werden auch wir unser Know-how gerne weitergeben.“

Professionalisierung der Wildbretvermarktung im Fokus

Im thematischen Fokus der Tagung stand die Wildbretvermarktung. Samuel Golter vom Landesjagdverband referierte über aktuelle Prokjekte im Land zur Förderung der Wilbretvermarktung. Die Unionspolitiker beschlossen ein gemeinsames Positionspapier zur Unterstützung der Jägerschaft bei der Professionalisierung der Wildbretvermarktung. Darin wird unter anderem die Bedeutung des heimischen Wildbrets als natürliches, gesundes, regionales und qualitativ hochwertiges Lebensmittel betont. Dies gewinnt insbesondere vor dem Hintergrund des Krieges in der Ukraine und dessen Folgen für die europäische und weltweite Ernährungssicherheit an Bedeutung.

Alleine in der Jagdsaison 2021 wurden in Deutschland knapp 29.000 Tonnen Wildbret verzehrt. Das überrascht nicht, denn die Menschen sind sich zunehmend der Bedeutung nachhaltiger und hochwertiger Lebensmittel bewusst und mehr Regionalität, Tierwohl und Nachhaltigkeit als beim Verzehr von Wildbret geht nicht. Wir wollen unsere Jäger deshalb unterstützen und durch Vermarktungsinitiativen und Vernetzung professioneller auf Wildbret als hochwertiges Lebensmittel aufmerksam machen. Das haben wir bereits im Koalitionsvertrag für Baden-Württemberg beschlossen und nun auch länderübergreifend betont“, verdeutlichte Sarah Schweizer. Ummalt wurde die Veranstaltung von den Tönen der Parforcehornbläergruppe Göppingen.

Anlage

Positionspapier „Wildbretvermarktung in Deutschland professionalisieren und unterstützen“

Quelle: Landesjagdverband Baden-Württemberg e.V. 04. Mai 2022, Stuttgart