Für das Rotwild ist es kurz vor Zwölf

Der BJV fordert die Abschaffung der rotwildfreien Gebiete

Rotalttier mit zwei Kälbern. (Symbolbild: RitaE)
Rotalttier mit zwei Kälbern. (Symbolbild: RitaE)

Der Bayerische Jagdverband (BJV) sieht dringenden Handlungsbedarf, um die fortschreitende genetische Verarmung des Rotwildes zu verhindern.

Die Ausweisung von Rotwildgebieten stehe im Widerspruch zur gesetzlichen Hegepflicht mit dem Ziel eines artenreichen und gesunden Wildbestands, heißt es aus Feldkirchen weiter. Nicht zuletzt sei Deutschland als Vertragsstaat der Biodiversitäts-Konvention sogar dazu verpflichtet, den Bestand lebensfähiger Populationen zu fördern und zu schützen. Dies verbiete einen nachhaltigen Eingriff in die genetische Vielfalt einer Population – z. B. durch Ausdünnungsabschüsse. Vielmehr sei für die größte heimische Säugetierart Bayerns eine ganzheitliche wildökologische Raumplanung gefragt.

Eine flächendeckende Einteilung in Rotwildregionen (etwa auf Basis von Hegegemeinschaften) könne die Grundlage für eine räumliche Zonierung sein, in der die vorherrschenden Ansprüche der Forst-, Jagd- und Landwirtschaft als auch des Tourismus berücksichtigt würden und so das Rotwild sinnvoll gemanagt werden kann. Erfolg verspreche diese Raumplanung nur, wenn sämtliche betroffene Interessengruppen am Planungsprozess beteiligt werden. Die möglichst konfliktfreie Einbindung des Rotwilds in die Kulturlandschaft sei eine große Herausforderung, die jedoch als gemeinschaftliche Aufgabe verschiedener Landnutzer gelingen könne.

Vor allem Bayerns Jägerinnen und Jäger werden dabei eine verantwortungsvolle Rolle spielen, da die Jagd ein wichtiges Instrument des Wildtiermanagements ist und Rotwildfütterungen nicht an Bedeutung verlieren werden.

Einen spannenden Artikel in der “JAGD in Bayern” dazu finden Sie hier.

Außerdem beschäftigt sich die Septemberausgabe 2022 intensiv mit dem Thema Rotwild. 

Quelle: BJV