Erstes Treffen der Arbeitsgruppe „Wolf in Hessen“

Verbände besprechen ihre wichtigsten Anliegen zum Thema

Zwei Wölfe (Symbolbild: Olle August)
Zwei Wölfe (Symbolbild: Olle August)

Heute ist auf Einladung des Hessischen Landesamtes für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG) zum ersten Mal die neue gebildete Arbeitsgruppe „Wolf in Hessen“ zusammengekommen.

Insgesamt 29 Verbände und Institutionen aus den Bereichen Weidetierhaltung, Landwirtschaft, Naturschutz und Jagd sowie Vertreterinnen und Vertreter mehrerer Landesbehörden und -institutionen waren der Einladung in der Kongresshalle Gießen nachgekommen. „Die vielen verschiedenen Standpunkte und Interessen in Sachen Wolf auszutarieren, wird nicht einfach,“ so HLNUG-Präsident Prof. Dr. Thomas Schmid, „aber es ist ein erster Schritt, dass nun alle an einem Tisch sitzen und miteinander reden. Ein konstruktiver und regelmäßiger Austausch ist wichtig, damit wir im Gespräch bleiben und die drängendsten Fragen gemeinsam klären können.“

„Ein wichtiger Teil unseres neuen Wolfsmanagementplans war eine neue Förderung für erhöhte Anstrengungen im Weidetierschutz. Wir haben deshalb in diesem Jahr die Weidetierschutz-Förderung speziell für Gebiete auf den Weg gebracht, in denen Wölfe ansässig geworden sind. Ab Ende Oktober kann diese Förderung beantragt werden. Bereits 2018 wurde für die Schaf- und Ziegenhaltungsbetriebe flächendeckend die Förderung des Grundschutzes eingeführt. Das Land stellt dafür jährlich eine Million Euro bereit. In der AG Wolf bleiben wir nun weiter im Gespräch, um unser Wolfsmanagement permanent an neue Entwicklungen anzupassen, aus den Erfahrungen mit den Förderinstrumenten zu lernen und neue Lösungen für das Zusammenleben mit dem Wolf zu finden“, ergänzte Umweltstaatssekretär Oliver Conz. Die Treffen sollen mindestens einmal jährlich stattfinden, um den gegenseitigen Austausch zu befördern und das Wolfsmanagement im Sinne aller voranzubringen.

Aktuell gibt es in Hessen fünf Wolfsterritorien: ein Wolfsrudel mit mindestens zwei Welpen im Rheingau-Taunus-Kreis, ein Wolfspaar im Kreis Hersfeld-Rotenburg sowie jeweils eine sesshafte Wölfin im nordhessischen Stölzinger Gebirge und im Vogelsberg. Zusätzlich hat sich ein männliches Einzeltier im Odenwald grenzübergreifend zu Baden-Württemberg niedergelassen. Im Laufe des Jahres wurden weitere Wölfe nachgewiesen, doch ob sie in Hessen bleiben oder weiterziehen, bleibt bis zu einem nächsten Nachweis offen. Bitte melden Sie alle Hinweise zu Wölfen an das Wolfszentrum Hessen (WZH).

Quelle: Hessisches Landesamt für Naturschutz, Umwelt und Geologie (HLNUG), 25. Oktober 2021, Wiesbaden