Ukraine Krise – Einreisebeschränkungen für Heimtiere aussetzen

Die Ständige Impfkommission Veterinärmedizin (StIKo Vet) empfiehlt die vorübergehende Aufhebung der tollwutbezogenen Einreisebeschränkungen für Heimtiere aus der Ukraine

Ein kleiner Hund mit blauen und gelben Bändern am Halsband (Symbolbild: Oleg Mityukhin)
Ein kleiner Hund mit blauen und gelben Bändern am Halsband (Symbolbild: Oleg Mityukhin)

Mit fassungslosem Erschrecken beobachtet Europa die Eskalation der Ukraine Krise. Ein direktes Eingreifen in den militärischen Konflikt verbietet sich, doch Menschen, die aus dem Kriegsgebiet nach Westeuropa fliehen, werden mit großer Solidarität empfangen. Um Menschen, die ihre Tiere, d.h. Hunde oder Katzen, mit auf die Flucht genommen haben, in dieser existenziellen Notlage einen unbürokratischen Grenzübertritt zu ermöglichen, hat die Europäische Kommission ihren Mitgliedsstaaten nahegelegt, die Einreisebestimmungen hinsichtlich der Tollwutimpfung, d.h. insbesondere des Nachweises eines wirksamen Impftiters, auszusetzen. Eine finale Ausgestaltung der Empfehlung der EU-Kommission durch die deutschen Veterinärbehörden steht noch aus. Diese Geste der Solidarität wird von der StIKo Vet aber ausdrücklich begrüßt.

Auch wenn die Ukraine noch nicht als tollwutfrei gelten kann, trat die Krankheit in den vergangenen Jahren selbst bei ungeimpften Hunden nur noch sehr selten auf. Nach Berechnungen des Nationalen Referenzlabors für Lyssaviren am Friedrich-Loeffler-Institut beträgt die Wahrscheinlichkeit, dass sich ein Hund zum Zeitpunkt des Grenzübertrittes in der Inkubationsphase befindet, 1:300.000. Dieses extrem niedrige Risiko gilt für ungeimpfte Hunde. Bei geimpften Hunden ist die Gefahr weitgehend zu vernachlässigen. Die Thematik stellt derzeit eine der allergeringsten Herausforderungen dar, bei einem entsprechenden Vorbericht sollte aber bei einer unklaren Symptomatik immer auch an die Tollwut gedacht werden.

Quelle: Friedrich-Loeffler-Institut