Zuchtverbot für Dackel, Schäferhund und Co.?

Neues Tierschutzgesetz bedroht Hunderassen wie Dackel und Schäferhund

Werden Dackel und Schäferhund verboten? Entwurf des Tierschutzgesetzes bedroht Hunderassen in Deutschland. (Quelle: VDH)
Werden Dackel und Schäferhund verboten? Entwurf des Tierschutzgesetzes bedroht Hunderassen in Deutschland. (Quelle: VDH)

Das geplante Tierschutzgesetz sorgt für Unruhe unter Hundeliebhabern: Bestimmte Hunderassen könnten in Deutschland bald der Vergangenheit angehören. Der Verband für das Deutsche Hundewesen (VDH) e.V., Dachverband von 183 Hundezucht- und Hundsportvereinen, schlägt Alarm und fordert eine Überarbeitung des Gesetzentwurfs. Der VDH vertritt rund 600.000 Hundehalter, die sich freiwillig strengen Zucht- und Haltungsauflagen unterwerfen, und hat eine Petition gestartet, die sich für eine klare und wissenschaftsbasierte Regulierung ausspricht.

Der Gesetzentwurf sieht vor, Zuchtverbote für Hunde mit bestimmten Krankheitsmerkmalen zu erlassen. Betroffen sind nicht nur Hunde mit gesundheitlichen Problemen, sondern auch gesunde Tiere, deren Körperbau als „Anomalie“ gewertet werden könnte. Dies betrifft insbesondere Rassen wie den Dackel, den Beagle oder den Schäferhund, die aufgrund ihrer Größe oder Schnauzenlänge unter ein Zuchtverbot fallen könnten.

Die vorgeschlagenen Maßnahmen gegen Qualzucht und illegalen Welpenhandel finden zwar Unterstützung, die unpräzise Formulierung des Merkmalskatalogs stößt jedoch auf Kritik. Ein unklarer Katalog lässt Interpretationsspielraum, was zu Rechtsunsicherheit bei Vollzugsbehörden, Tierärzten, Züchtern und Hundehaltern führen könnte.

Auswirkungen auf beliebte Hunderassen

Der VDH warnt davor, dass die ungenaue Definition von „Anomalien des Skelettsystems“ nicht nur Dackel und ähnliche Rassen betrifft, sondern auch große Hunde und solche mit kurzer Nase. Ein Zuchtverbot aufgrund der Größe oder anderer physischer Merkmale könnte das Ende vieler gesunder Hunderassen bedeuten, ohne dass dies einen tatsächlichen Beitrag zum Tierschutz leistet. Forderungen des VDH

Der VDH setzt sich für eine Überarbeitung des Tierschutzgesetzes ein, um Qualzucht effektiv zu bekämpfen, ohne gesunde Hunderassen zu gefährden. Ein klarer, wissenschaftsbasierter Merkmalskatalog und gerechte Regelungen sind essenziell, um das Wohlbefinden aller Hunde zu sichern. Der Verband betont, dass die Verbesserung der Hundegesundheit durch sachkundige Zuchtprogramme unterstützt werden muss, und ruft zu einer fairen und fundierten Gesetzgebung auf.

Was Hundehalter jetzt tun können

Der VDH ruft Hundehalter dazu auf, sich an der Petition zu beteiligen und sich für eine gerechte, wissenschaftlich fundierte Gesetzgebung einzusetzen, die den Tierschutz fördert, ohne die Vielfalt der Hunderassen in Deutschland einzuschränken. Weitere Informationen und die Möglichkeit zur Unterstützung finden sich auf der Webseite des VDH.

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